Witten. Tieralarm bei der Feuerwehr Witten: Drei Katzen-Babys steckten in einem Mauerspalt. Und in der Stadtgalerie saß eine Katze in der Postbank fest.
Gleich zwei tierische Einsätze ist die Feuerwehr Witten in jüngster Zeit gefahren. Beide Male ging es um Katzen. An der Lutherstraße mussten drei kleine Kätzchen gerettet werden, in der Stadtgalerie saß eine erwachsene Katze abends in der geschlossenen Filiale der Postbank fest.
Klägliches Maunzen führte die engagierten Tierschützerinnen Tina Strunk und Jenny Will nachmittags zu drei kleinen Katzen-Babys. Sie saßen in einem Spalt zwischen einer Garage und einer Mauer in einem verwinkelten Hinterhof an der Lutherstraße fest. Die beiden Frauen vom Verein „Tierfreunde Witten“ riefen die Feuerwehr zu Hilfe.
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Kätzchen hätten Temperatursturz nicht überlebt
Die Tierfreunde kümmern sich um streunende Katzen in der Stadt, füttern sie etwa, fangen sie aber auch ein und lassen sie kastrieren. Viele von ihnen werden vermittelt. „Wir kennen unsere Streuner“, sagt Tina Strunk. Weil man die Tiere regelmäßig beobachte, wisse der Verein auch immer, wenn eine der Katzen trächtig ist und wann sie in etwa ihren Nachwuchs bekommen wird. So war es auch dieses Mal. „Wir suchen dann systematisch nach den Kitten“, so die 49-Jährige. Gemeint sind die Katzen-Jungen.
Bei einem Einsatz im April aber kam jede Hilfe zu spät. Da fanden Strunk und ihre Mitstreiter nur noch fünf tote Babys vor. Eines konnte wiederbelebt werden. Zwei Wochen kämpften die Tierschützer um das Leben des Kätzchens. Doch es half nichts. Beim jetzigen Einsatz in der Lutherstraße entdeckten Strunk und Will die Tierchen gerade noch rechtzeitig.
Denn den plötzlichen Temperatursturz in der Nacht hätten die Kleinen nicht überlebt, ist sich die Katzenliebhaberin sicher. „Sie hätten keine Chance gehabt. Die Mutter hat sie verlassen.“ Das komme immer wieder vor. Und ohne fremde Hilfe wären die rund fünf Wochen alten Kätzchen wohl auch nicht mehr aus dem engen Spalt zwischen Garage und Mauer gekommen.
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Ein Feuerwehrmann holte die drei Fellnasen schließlich mit Hilfe einer Leiter heraus und übergab sie Strunk und Will. Inzwischen sind die Geschwister bei einer Pflegestelle in Annen untergekommen. Sie seien schon wieder topfit, sagt Tina Strunk. Weil Streuner-Katzen sehr früh selbstständig werden müssen, können die drei sogar schon ganz alleine fressen. Bis sie zwölf Wochen alt sind, werden sie dort nun verwöhnt. Dann werden sie in liebevolle Hände vermittelt.
Katze sitzt in Postbank-Filiale fest
Auf einen Ausflug der besonderen Art hatte sich am Wochenende eine weißrot-getigerte Katze gemacht. Feuerwehr und Polizei wurden gegen 17 Uhr in die Stadtgalerie gerufen, weil zwei Kinder dort eine Katze in der geschlossenen Postbank-Filiale gesehen hatten. Doch vor Ort war kurzfristig niemand zu finden, der die Filiale hätte öffnen können. Schließlich gelang es der Polizei, den Notdienst der Deutschen Bank zu erreichen, zu der die Postbank gehört.
Am Abend durchsuchte der Sicherheitsdienst des Geldinstituts dann zusammen mit der Polizei die Postbank-Filiale und wurde fündig. Anschließend habe man die Katze vor der Stadtgalerie wieder in die Freiheit entlassen, so ein Sprecher der Bank.
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Doch anscheinend hat es der Samtpfote im Einkaufszentrum sehr gut gefallen. Schon am Montag (16.10.) soll sie dort wieder gesehen worden sein. Und auch die Tage zuvor sei sie dort schon unterwegs gewesen. Bei der Arche Noah kennt man das Tier. Sie lebe im Wiesenviertel und habe ein Zuhause, sagt Carsten Verhoeven, der als Tierpfleger im Verein arbeitet. Man müsse sie deshalb nicht einfangen oder gar zur Arche bringen.
122 tierische Einsätze im Jahr
Einsätze wegen oder für Tiere sind bei der Feuerwehr quasi an der Tagesordnung. 2022 rückten die Feuerwehrleute 122 mal aus, weil ein Tier entweder in Gefahr war oder selbst eine Gefahr darstellte. Letzteres mache rund drei Viertel dieser Einsätze aus, sagt Sprecher Ulli Gehrke.
Dabei handle es sich hauptsächlich um Tierkadaver auf den Straßen, die entsorgt werden müssen. Selten werde auch mal ein Wespennest an einem städtischen Gebäude wie einer Schule oder einer Kita entfernt. Muss ein Tier gerettet werden, ist es meist irgendwo eingeklemmt. Das betrifft auch Wildtiere. So musste die Feuerwehr auch schon eine Hirschkuh auf dem Hohenstein aus einem Zaun befreien.
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