Witten. Die Diskussionen rund um die Abrissarbeiten an der Waldstraße in Witten nehmen nicht ab. Die Anwohner sorgen sich nun um ihre Gesundheit.
Die Baustelle an der Waldstraße/Ecke Ardeystraße sorgt weiter für Diskussionen. Die alte Minigolfbahn liegt brach, dort soll ein Neubau entstehen. Nun wurde bekannt, dass die Bahnen mit Asbest verseucht sind. Doch es gibt bereits eine Lösung.
Heinz Hetschold ist in großer Sorge. Er ist Mitglied der Bürgerinitiative, die sich gegen die Baupläne stellt. „Auf dem gerodeten Gelände des ehemaligen Mingolfplatzes befinden sich immer noch die mit Asbest hergestellten Minigolfbahnen“, sagt er. Durch Rodungsarbeiten seien die Bahnen zerstört worden, sodass die „krebserregenden“ Asbest-Teile frei lagen.
Bürgerinitiative wendet sich an die Stadt Witten
Er habe deshalb auch das Gespräch mit der Abrissfirma gesucht. „Da wollte aber niemand mit mir reden“, sagt er. Die Abrissarbeiten seien zudem nicht ordnungsgemäß ausgeführt worden. So habe es zunächst keine Plattensäcke gegeben, die man eigentlich bräuchte, um Asbest abzutransportieren. „Wir haben uns deshalb mit dem Bauordnungsamt in Kontakt gesetzt.“ Auch die Bezirksregierung Arnsberg sei eingeschaltet worden.
Offenbar mit Erfolg. Zunächst war die Bürgerinitiative davon ausgegangen, dass die Baustelle stillgelegt worden sei. Das ist aber nicht der Fall. Vielmehr wurden die giftigen Stoffe entfernt. „Die Baustelle ist nicht etwa stillgelegt, sondern die Entsorgungsarbeiten sind schlicht abgeschlossen“, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük. Die städtische Bauordnung habe sich nach den ersten Hinweisen eingebracht und über den Kreis auch den Arbeitsschutz mit eingebunden.
Stadt bestätigt „fachgerecht Entsorgung“ der Asbest-Teile
„Inzwischen hat die Bauordnung erfahren, dass die fachgerechte Entsorgung erfolgt und abgeschlossen ist“, so Kücük weiter. Die Anwohner an der Waldstraße dürfte das freuen. Doch ob die Diskussionen damit abgeschlossen sind, scheint fragwürdig.
Lesen Sie auch
- Werkstadt in Witten: Die Retter kommen aus Siegburg
- „Eine Spritze hat mein Leben zerstört“: Inge (84) ist einsam
- Sam aus Witten: „Erste Schachtel mit acht Jahren geraucht“
Immer wieder hatte es Proteste gegeben, seitdem im März vergangenen Jahres die Baupläne veröffentlicht wurden. Zwar stellen sich die Anwohner nicht generell gegen den Wohnkomplex, fordern aber eine angemessene Bebauung, die sich dem Gebietscharakter anschließt. Derzeit sind dort 55 Wohneinheiten und eine Kita geplant. Die Stadt begründet die Pläne unter anderem damit, dass dadurch modernes und barrierefreies Wohnen möglich werden. Zudem gebe es einfach Wohnraumbedarf, der realisiert werden müsse. Die Bebauung würde den Siedlungszusammenhalt und die Infrastruktur vor Ort stärken, so die Verwaltung in einer früheren Mitteilung.
Mittlerweile sei man laut der Initiative aber etwas von den Ursprungsplänen abgerückt. „Wir haben mit Stadtbaurat Stefan Rommelfanger gesprochen und er hat uns darüber informiert, dass man jetzt wohl nur noch zweieinhalbgeschossig plant“, sagt Ulrich Wolf, der die Bürgerinitiative auf den Weg gebracht hat. Zuvor war immer von einem dreigschossigen Bau die Rede.
Teile der Wittener Politik unterstützt Bürgerinitiative
Aus der Politik gab es zuletzt überwiegend Unterstützung für die Sorgen der Anwohnerinnen und Anwohner. So sprach sich etwa die SPD für eine geringere Zahl an Wohnungen sowie statt der kompakten für eine eher aufgelockerte Bauweise aus.
Um ihre Interessen weiter öffentlich zu machen, hatten die Mitglieder der Bürgerinitiative zuletzt mit einer Menschen- und Lichterkette rund um das Gelände der ehemaligen Minigolfanlage protestiert. Nicht auszuschließen, dass ähnliche Aktionen in der Zukunft folgen.
Mehr Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.