Witten. Der Streit um den möglichen Wohnkomplex an der Waldstraße in Witten nimmt kein Ende. Die Bürgerinitiative plant jetzt eine ganz besondere Aktion.

Die Diskussionen rund um einen geplanten Wohnkomplex an der Ecke Waldstraße/Ardeystraße scheinen kein Ende zu nehmen. Die dort agierende Bürgerinitiative stellt sich weiter gegen die Pläne der Stadt Witten und des Investors. Nun ist eine neue Protestaktion geplant. Dabei scheint die Stadt mittlerweile einen Schritt auf die Bürgerinnen und Bürger zugegangen zu sein.

Aber von vorne: Wie bereits mehrfach berichtet, sind an dieser Stelle 44 Wohnungen und ein Kindergarten geplant. Bislang war immer von dreigeschossigen Gebäuden die Rede. Bereits von Anfang an stellten sich einige Bürger gegen das Vorhaben und protestierten. Die bisherigen Pläne scheinen nun aber zumindest abgeändert zu werden. „Wir haben mit Stadtbaurat Stefan Rommelfanger gesprochen und er hat uns darüber informiert, dass man jetzt wohl nur noch zweieinhalbgeschossig plant“, sagt Ulrich Wolf, der die Bürgerinitiative auf den Weg gebracht hat.

Wittener Bürgerinitiative fordert offene Bebauung

Doch den Anwohnern scheint das nicht genug zu sein. Sie stört vor allem, dass bislang immer von einer geschlossenen Bebauung die Rede war. „Der Gebietscharakter muss hier erhalten bleiben. Deshalb fordern wir weiterhin ein offenes Bauwesen“, so Wolf, der noch einmal klarstellt: „Wir stellen uns nicht gegen die Bebauung an sich, aber es muss eben passen.“ Ein offenes Bauwesen meint dabei eine eher aufgelockerte Bebauung.

Die Minigolfanlage an der Ecke Ardey-/Waldstraße in Witten ist mittlerweile Geschichte.
Die Minigolfanlage an der Ecke Ardey-/Waldstraße in Witten ist mittlerweile Geschichte. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Deshalb plant die Initiative, die mittlerweile 650 Unterschriften gegen die Baupläne gesammelt hat, eine erneute Aktion. Am Samstag, 11. Mai, ist eine Lichter-Menschenkette auf dem Bürgersteig rund um den mittlerweile gerodeten Minigolfplatz geplant. „Wir wollen damit zeigen, dass wir weiter gegen die 150 Meter lange, pompöse Bebauung protestieren. Das Ganze ist mit der Polizei bereits abgestimmt.“ Auch Bürgermeister Lars König, Stadtbaurat Stefan Rommelfanger und Planungsamtsleiter Sebastian Paulsberg seien darüber informiert und eingeladen worden. Zudem haben die Initiatoren alle Fraktionen angeschrieben.

Lesen Sie auch

Aus der Politik gab es zuletzt überwiegend Unterstützung für die Sorgen der Anwohnerinnen und Anwohner. So sprach sich etwa die SPD für eine geringere Zahl an Wohnungen sowie statt der kompakten für eine eher aufgelockerte Bauweise aus. Auch von der WBG und insbesondere vom Bürgerforum gibt es Unterstützung, schließlich hat sich Fraktionschef Harald Kahl bereits früh den Anwohnern angeschlossen.

Weitere Aktionen nicht ausgeschlossen

Mit der neuen Protestaktion wollen die Bürger das Thema wieder in den Fokus rücken. Neben der reinen Lichter-Menschenkette sollen auch Infotafeln aufgestellt werden. „Nicht alle Bürger sind ja im Bilde, was hier eigentlich entstehen soll. Deshalb wollen wir noch einmal darauf aufmerksam machen und wählen den friedlichen Weg des Protests“, sagt Ulrich Wolf.

Die Bürgerinitiative hofft, dass so wieder Bewegung in die Sache kommt. „Zuletzt haben wir leider von den Verantwortlichen nicht mehr viel gehört.“ Dass die Stadt mittlerweile zumindest von der dreigeschossigen Bebauung abrückt, sei ein gutes Zeichen. „Unser bisheriger Protest hat Wirkung gezeigt“, findet Ulrich Wolf. Weitere Aktionen in der Zukunft schließt der 72-Jährige gemeinsam mit seinen Mitstreitern und Mitstreiterinnen nicht aus.

Mehr Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.