Witten. Der Streit rund um die Baupläne an der Waldstraße in Witten nimmt kein Ende. Nun gab es von den Anwohnern eine weitere Protestaktion.

Im Streit um die geplante Bebauung an der Ardeystraße /Ecke Waldstraße hatte die Bürgerinitiative „Gegen die Änderung B-Plan 39“ zu einer weiteren Aktion aufgerufen. Mit einer Menschen- und Lichterkette rund um das Gelände der ehemaligen Minigolfanlage wollten die Anwohner am Samstag, 11. Mai, auf die aus ihrer Sicht überdimensionierte Bebauung mit einem „Betonklotz“ protestieren.

Die Bürgerinitiative (BI) hatte sich im März 2023 gegründet. Hintergrund ist die Änderung eines Bebauungsplanes aus dem Jahre 2011, der auf dem Gelände der Minigolfanlage eine Bebauung mit acht Ein- bis Zwei-Familienhäusern in zweigeschossiger Bauweise vorgesehen hatte. Laut der neuen Planung soll entlang der Ardeystraße aber nun ein 150 Meter breites Gebäude mit bis zu 55 Wohneinheiten sowie einer Kita entstehen. Und gegen diese Pläne gibt es nun seit gut einem Jahr Widerstand.

Anwohner der Waldstraße fordern „offene Bebauung“

„Wir fordern eine angemessene und dem Gebietscharakter angepasste, offene Bebauung“, macht Ulrich Wolf, einer der Organisatoren des Protests, deutlich. Auf Nachfragen, warum der Bebauungsplan so massiv verändert worden ist, habe er bis heute vom Planungsamt keine Antwort erhalten. „Es geht hier ja auch um die Glaubwürdigkeit der Politik.“

80 Teilnehmer hatte Ulrich Wolf für die Aktion angemeldet; gegen 19 Uhr waren ca. 40 Personen vor Ort. Unter ihnen Ikodia Ubani (46), die mit ihrer Tochter Alanna (12) gegen die geplante Bebauung protestiert. „Ich fühle mich von der Stadt hinters Licht geführt“, macht die Anwohnerin der Waldstraße ihrem Ärger Luft. Und weiter: „Wir haben 2018 hier gekauft, unter der Prämisse, dass es grün bleibt.“

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Ärger bereitet den Anwohnern auch die Tatsache, dass die Fläche der ehemaligen Minigolfanlage nicht eingezäunt ist. Kinder können die Baustelle problemlos betreten und begeben sich dabei in Gefahr. Zumindest wurden nun die Baustellenfahrzeuge notdürftig eingezäunt.

Briefkasten mit Unterschriften zerstört

Heinz Hetschold, Mitinitiator der BI und als Stadtplaner mit reichlich Expertise ausgestattet, ist besonders sauer. Kurz vor der Veranstaltung wurde der Briefkasten, in dem die BI Unterschriften sammelt, mutwillig zerstört. „Heute Nachmittag stand er noch“, berichtet Hetschold.

Von den eingeladenen Politikern ist Richard Surrey von der Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) vor Ort. Er unterstützt die Forderungen der BI nach einer angepassten Bebauung der Fläche. Auch er ist angetan von der Expertise, mit der die BI argumentiert. Ein Ende des Streits an der Waldstraße scheint vorerst wohl nicht in Sicht zu sein.

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