Witten. Witten braucht mehr Wohnraum. In Annen wird nun ein neues Projekt mit rund 100 neuen Wohnungen auf den Weg gebracht. Das sind die Pläne.

An der Herdecker Straße in Witten-Annen könnte neuer Wohnraum entstehen. Zumindest hat der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima (ASUK) nun einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss des Bauplans verabschiedet. Noch stehen die Pläne zwar ganz am Anfang, die ersten Reaktionen seitens der Politik sind aber bereits sehr positiv.

Bei dem Bauvorhaben geht es um die Fläche auf dem ehemaligen Draco-Gelände an der Herdecker Straße, die direkt an die Bebelstraße angrenzt. Seit 2019 liegt das knapp 9500 Quadratmeter große Areal südlich des Annener Stadtteilzentrums brach. Jetzt gibt es ein erstes Konzept, das zeigt, wie es dort in Zukunft aussehen könnte.

Wohnkomplex in Witten-Annen soll mehrgeschossig sein

Geplant sind 100 Wohneinheiten. Der Komplex zur Herdecker Straße hin soll dabei viergeschossig sein, zur Bebelstraße hin dreigeschossig, sodass sich die Höhe der Gebäude an die angrenzenden Häuser anpasst. Zudem soll es eine Tiefgarage geben. „Die Wohnbauflächenpotenzialanalyse der Stadt Witten bescheinigt der Fläche aufgrund hoher Bewertungen bei Flächeneigenschaften, verkehrlicher Anbindung und Lagegunst eine hohe Qualität für eine Wohnbauflächenentwicklung“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

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Weitere Vorteile seien zudem die Nähe zum Zentrum sowie zum S-Bahn-Haltepunkt. In der Politik kommen die ersten Pläne gut an. „Es ist schon länger in der Diskussion, das Gelände zu bebauen. Es ist vernünftig, dort nun etwas zu machen. Wir brauchen Wohnraum in Witten“, sagt Julian Fennhahn von der CDU. Zudem hebt er hervor, dass es gut ist, dass es einen Investor gebe, der sich vorstellen kann, dieses Projekt zu übernehmen. Er erinnert dabei daran, dass es bei einigen Projekten zuletzt immer wieder Vorbehalte aus der Politik gegeben habe. „Wir müssen aufpassen, dass wir in Witten kein Investor-unfreundliches Klima schaffen. Sonst will hier irgendwann niemand mehr bauen.“

Auch von der SPD gibt es positive Rückmeldungen. „Ich als Annenerin freue mich, dass es mit dieser Fläche endlich losgehen kann. Irgendwo müssen Wohnungen entstehen. Deswegen ist das sehr erfreulich“, sagt Paulina Saelzer.

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Bei den Grünen hingegen sorgen die ersten Pläne für Skepsis. „Es gibt noch viel zu klären und wir sehen viele Möglichkeiten, den Plan zu verbessern. Aber noch ist ja Zeit genug“, sagt Ralf Schulz. Michael Hasenkamp vom Stadtklima entgegnet, dass es sich erst einmal nur um einen Aufstellungsbeschluss handele. Er hält die Pläne grundsätzlich für richtig: „Dass dort in Annen etwas passiert, ist der richtige Weg.“

Stadt Witten will Gutachten in Auftrag geben

Und wie geht es nun weiter? „Wir stehen noch ganz am Anfang und werden schauen, welche Gutachten wir in Auftrag geben“, sagt Sandra Bexen vom Planungsamt. Als nächster Schritt soll ein Büro beauftragt werden, das einen genauen Bebauungsplan entwickeln soll. Im weiteren Verlauf werde auch die Öffentlichkeit beteiligt. Das Positive: Dieser Prozess wird für die Stadt nicht mit hohen Kosten verbunden sein, da das Planverfahren vom Investor übernommen wird.

Auch Stadtbaurat Stefan Rommelfanger wirbt für das Projekt. „Die Fläche wurde im Rahmen der Wohnbauflächenanalyse zur Bebauung beschlossen. Die Investition an der Stelle ist wichtig.“ Zudem sei es gut, dass man dort einen mehrgeschossigen Komplex plant. „So sparen wir Platz.“ Da man eine brachliegende Fläche reaktiviere, „haben wir dort so oder so definitiv eine Verbesserung“. Bis es so weit ist, wird noch einige Zeit vergehen. Die Politik hat nun aber zumindest den Startschuss gegeben.

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