Witten. . Der Verbandmittelhersteller Draco verlegt am Samstag (9.2.) seine Firmenzentrale nach Oespel. Stadt Witten hatte versucht, die Firma zu halten.
Lange hatte die Stadt darum gerungen, den Verbandmittelhersteller Dr. Ausbüttel GmbH & Co. GmbH (Draco) in Witten zu halten. 2016 entschied sich die Firma aber dazu, nach knapp 70 Jahren dem alten Standort in Annen den Rücken zu kehren. Am kommenden Samstag (9.2.) zieht das Unternehmen nun in seinen Neubau in Dortmund-Oespel um. Alle 130 Mitarbeiter wechseln mit in die neue Firmenzentrale im sogenannten „Weißen Feld“.
Das neue Gebäude, entstanden in einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren, ist 5200 Quadratmeter groß. Dort arbeiten künftig die Mitarbeiter von Verwaltung, Vertrieb und Marketing. Auch ein Warenlager ist in der neuen -Zentrale untergebracht. Die Produktion bleibt aber weiterhin ausgelagert.
Neues Firmengelände umfasst 17.000 Quadratmeter
Die Dr. Ausbüttel & Co. GmbH hat die Zahl seiner Mitarbeiter nach Angaben von Unternehmenssprecherin Désirée Malarciuc in den letzten acht Jahren verdoppelt und will weiter wachsen. Insgesamt hat sich das Unternehmen am neuen Standort ein Areal von rund 17.000 Quadratmeter gesichert.
Ursprünglich wollte sich die Firma an ihrem Standort in Annen an der Herdecker Straße erweitern, hatte dazu zunächst eine Fläche auf der anderen Straßenseite im Blick. Am Fuß der Halde der ehemaligen Zeche Hamburg sollte ein Neubau Platz für das wachsende Unternehmen schaffen.
Stadt hatte Halde für 75.000 Euro gesichert
Die Stadt Witten hatte daraufhin 2014 die Halde für rund 75.000 Euro gesichert. Auf dem alten Zechengelände wurden alte Luftschutzschächte aufgebrochen und verfüllt. Der Bebauungsplan für die Fläche wurde angepasst und eine Baugenehmigung erteilt – doch dann zog sich Dr. Ausbüttel zurück und entschied sich für Dortmund.
Für das Unternehmen ist es ein Umzug zurück zu seinen Wurzeln. 1894 hatte Julius Emil Ausbüttel seine Verbandmittelfabrik in Dortmund gegründet, aus der 30 Jahre später die Dr. Ausbüttel & Co. GmbH hervorging. Bis heute ist die Firma in Familienbesitz.
Wohnungen auf der Halde geplant
Was jetzt aus dem Firmengelände an der Herdecker Straße wird, ist ungewiss. Die Fläche gehört nach Auskunft der Stadt dem Ausbüttel-Geschäftsführer Stephan Kohorst. Dieser habe sich noch nicht dazu geäußert, was er für den ehemaligen Standort plane.
Pelzer, Faiveley und Brock Kehrtechnik gehen
Automobilzulieferer Pelzer ist Ende 2018 ins Bochumer Gewerbegebiet Mark 51/7, das ehemalige Opel-Gelände, umgezogen. Auch der Zugbremsen-Hersteller Faiveley will dorthin ziehen
Brock Kehrtechnik plant ein neues Werk auf dem früheren Kokereistandort Robert Müser in Bochum-Werne.
Konkretere Pläne gibt es dafür bereits für das ehemalige Zechengelände nebenan. „Die Halde war ja immer als Wohnbaufläche vorgesehen. Wir sind zur ursprünglichen Planung zurückgekehrt“, sagt Anja Reinken vom Amt für Bodenmanagement. Die Fläche ist Thema im nächsten Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz, im Anschluss soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Wer dort Wohnungen errichtet wird, darüber entscheidet eine öffentliche Ausschreibung, die in der zweiten Jahreshälfte erfolgen wird, so Reinken.