Witten. Die Stadt will den Kornmarkt verkaufen, zumindest einen Teil davon. Wer möchte dort in zwei große Wohnkomplexe investieren?

Seit vielen Jahren sucht Witten einen Investor für den Kornmarkt. Nachdem frühere Bauherren wieder abgesprungen waren, hatte die Stadt eine neue Planung in Auftrag gegeben - mit weniger Beton und mehr Grün. Nun will sie knapp die Hälfte des 2600 m² großen Platzes - eine Fläche von 1250 m² - veräußern und zur Bebauung freigeben. „Wohnen im Johannisviertel“ nennt sich das Projekt. Ab diesem Donnerstag (15.2.) werden per Ausschreibung Käufer gesucht.

Mehr zum Thema

Der Stadtentwicklungsausschuss hatte am 15. Juni 2023 beschlossen, einen Teil des Filetgrundstücks in der City zu verkaufen. Möglich sind zwei bis zu fünfgeschossige Gebäude entlang der Johannisstraße. Im Erdgeschoss wären auch ein Café, Büros und Praxen denkbar. An Handel ist nicht gedacht.

Der Kornmarkt als Parkplatz wäre mit einer Neubebauung und einem neu gestalteten Stadtplatz Geschichte.
Der Kornmarkt als Parkplatz wäre mit einer Neubebauung und einem neu gestalteten Stadtplatz Geschichte. © Witten | Jürgen Theobald

„Die Stadt Witten hat eine qualitätsvolle städtebauliche Entwicklung der Fläche zum Ziel“, sagt Stadtbaurat Stefan Rommelfanger. Investoren und Architekten können sich in einem „zweistufigen Verfahren“ bewerben. „Erwartet wird ein ansprechendes städtebauliches und architektonisches Konzept, das an den Ort passt und diesen weiterentwickelt“, so der Technische Beigeordnete.

„Zweistufig“ bedeutet Interessenbekundung und Auswahlverfahren. Wer sich um das Grundstück bewirbt, muss den Kaufpreis (Festpreis pro Quadratmeter) akzeptieren, einen städtebaulichen Entwurf einreichen und dabei das vorliegende städtebauliche Konzept für einen grünen Stadtplatz berücksichtigen. Das Planungsamt bewertet die Entwürfe, der Fachausschuss für Wirtschaft und Liegenschaften entscheidet, wer den Zuschlag bekommt.

Neubebauung muss zum neuen grünen Stadtplatz in Witten passen

Die Bebauung eines Investors soll zur städtischen „Freiraumplanung“ passen und den grünen Stadtplatz zwischen Baufeld und Johanniskirche beleben, den die Stadt selbst gestaltet. Als Grundlage dient ihr ein städtebauliches Rahmenkonzept der Büros Farwick + Grote und „wbp Landschaftsarchitektur“.

Die Neubauten sollen sich an der Gebäudeflucht der Johannisstraße orientieren. Zwischen dem neuen grünen Stadtplatz und der Erdgeschosszone ließen sich Synergieeffekte erzeugen, so die Stadt. Voraussetzung sei ein entsprechendes Nutzungskonzept, das vom künftigen Investor erwartet wird.

+++Folgen Sie jetzt auch dem Instagram-Account der WAZ Witten+++

Der Höhenunterschied auf dem Kornmarkt soll durch eine Terrassierung aufgefangen werden. Zur Umgestaltung des öffentlichen Raums werden Mittel aus der Städtebauförderung beantragt. Entlang der Hauptstraße wird die vorhandene Haltestelle auf dem Kornmarkt für den ÖPNV umgebaut.

Das gesamte Exposé für den Verkauf des Kornmarkt-Grundstücks findet man online ab 15. Februar auf https://witten.de/immobilienangebote sowie bei Immobilienscout24. Bis zum 21. März (12 Uhr) kann man Gebote abgeben.