Witten. Um die Zukunft des Vöckenberg in Witten gab es viel Streit. Nun sollen doch dort Betriebe ansiedeln können. Das ruft Politiker auf den Plan.
Gegen die Ausweisung des Vöckenberg als Gewerbegebiet gibt es Protest aus der Politik. Die SPD Witten-Stockum will Einwände erheben, heißt es in einer Pressemitteilung.
Um die Zukunft der großen Ackerfläche tobte ein jahrelanger Streit. Dabei drehte es sich um die Frage, ob im neuen Regionalplan für das Ruhrgebiet das Gelände Firmen vorbehalten bleiben soll.
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Im vergangenen November fielen dann die Würfel. Die Regionalversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) gab grünes Licht für den Plan, der mit rund 12.000 Seiten mehrere Aktenordner füllt und festlegt, wo in Zukunft Gewerbe, Wohnungsbau, Verkehr und Natur ihren Platz haben. Danach sollen auf dem Vöckenberg künftig Unternehmen ansiedeln können. Derzeit liegt der Regionalplan im Düsseldorfer Wirtschaftsministerium, das eine abschließende rechtliche Prüfung vornimmt.
SPD Stockum hält Festlegung für rechtswidrig
Nun hat sich der Vorstand des SPD-Orstvereins Witten-Stockum das Thema noch einmal vorgenommen. Dabei sind die Sozialdemokraten zu dem Schluss gekommen, dass eine Festlegung als Gewerbegebiet rechtswidrig sei. Der Grund: Das Gebiet zwischen A448, Pferdebachstraße und Stockumer Straße sei als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen.
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Der Stockumer Ortsverein führt zudem an, dass das Gebiet schon seit fast 100 Jahren entsprechend ausgewiesen werde, unter anderem von den Rechtsvorgängern des RVR. Das Areal habe eine große Bedeutung für die Landwirtschaft und als Durchlüftungszone vor allem auch für das heimische Klima.
Kritisch setzen sich die Sozialdemokraten mit der Bewertung des RVR auseinander, durch die Gewerbeplanung werde der regionale Grünzug nicht beeinträchtigt. „Betrachtet man die enge Begrenzung der geplanten Gewerbefläche zwischen Autobahn im Süden und Sportanlage im Norden, kann diese Beurteilung nicht überzeugen“, heißt es in der Erklärung.
Alle drei Vertreter aus Witten gaben grünes Licht
Der Rat der Stadt Witten und die Bürgerinitiative „Stockum wehrt sich“ teilen diese Haltung, erklären die Sozialdemokraten weiter. Der Rat hatte sich vor fast zwei Jahren gegen Gewerbe auf dem Vöckenberg ausgesprochen.
Als die Verbandsversammlung im November über den Regionalplan abstimmte, sprachen sich alle drei Vertreter aus Witten für die aktuelle Fassung aus, die ein Gewerbegebiet vorsieht. Dem Gremium gehören aus der Ruhrstadt Ulrich Oberste Padtberg (CDU), Sonja Leidemann (SPD) und Jost Benedikt Rudloff-Wienhold (Grüne) an.