Witten. Streit gab es um die Ausweisung des Vöckenbergs als Gewerbefläche. Nun sind die Würfel gefallen. Das sagen Politiker, die mitentschieden haben.

Das Ruhrgebiet bekommt einen neuen Regionalplan für die Zukunft von Gewerbe, Wohnungsbau, Verkehr und Natur. Der Vöckenberg in Witten, eine große Ackerfläche, wird darin als Gewerbegebiet ausgewiesen. Doch seit Jahren tobt in der Ruhrstadt ein politischer Streit, welche Vorgabe für das Areal gelten soll.

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Die Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhrgebiet (RVR) hat am Freitag (10.11.) den Plan endgültig verabschiedet. Es handelt sich um ein 12.000 Seiten starkes Werk, das im sogenannten Ruhrparlament eine große Mehrheit fand.

Ulrich Oberste-Padtberg (CDU): „Es kommt darauf an, dass jetzt ein Flächenbedarf festgeschrieben wird.“
Ulrich Oberste-Padtberg (CDU): „Es kommt darauf an, dass jetzt ein Flächenbedarf festgeschrieben wird.“ © FUNKE Foto Services | Bernd Thissen

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Auch die drei Wittener Mitglieder des Gremiums haben dafür gestimmt. Und wie halten sie es angesichts der jahrelangen Auseinandersetzungen mit dem Vöckenberg? Nach Worten von Ulrich Oberste-Padtberg (CDU) stehen für das Areal noch alle Möglichkeiten offen. Die Stadt sei keineswegs gezwungen, dort nun Firmen oder Industrie anzusiedeln, es handele sich um eine Option. „Entscheidend ist vielmehr, dass mit diesem Plan ein Flächenbedarf festgeschrieben wird, den Witten auch wirklich hat“, betont der Christdemokrat. Damit bestehe auch die Chance, „andere Flächen einzuhandeln“. Der Rat könne sich für andere Gewerbegebiete aussprechen und sei nicht zwingend an den Vöckenberg gebunden.

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Nach zwölfjähriger Dauer verabschiedet

Nach Ansicht der früheren Bürgermeisterin Sonja Leidemann (SPD), die dem Parlament ebenfalls angehört, sollte der Plan in seiner Gesamtheit gesehen werden, der in beeindruckender Weise die Weichen für die Zukunft stelle. Auch für die Sozialdemokratin steht im Vordergrund, dass für den Vöckenberg noch alles offen bleibt. Wie auch Ulrich Oberste-Padtberg betont Leidemann, dass es nach zwölf Jahren endlich gelungen sei, den Regionalplan zu verabschieden.

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Jost Benedikt Rudloff-Wienhold (Grüne) räumt ein, anderer Ansicht zu sein als viele andere Mitglieder im Ortsverband. Er habe dem Regionalplan unter anderem deshalb zugestimmt, weil darin mehr Freiflächen und Areale für Artenvielfalt festgelegt werden, als derzeit vorhanden seien. „Das halte ich aus ökologischer Sicht für äußerst sinnvoll.“ Ähnlich äußert sich auch Oberste Padtberg: „Mit 48 Prozent Agrar- und Freiraumflächen und 20 Prozent Waldflächen ist dieser Plan auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur grünsten Industrieregion Europas“.

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