Witten. Der Parkdruck im Muttental ist heute schon hoch. Für die IGA will Witten mit einem neuen Parkplatz Vorsorge treffen - nicht nur für Autos.

Spätestens bis zur IGA 2027 soll er fertig sein, der neue Parkplatz in der Nähe der Zeche Nachtigall. Die Stadt treibt derzeit die Planungen voran. Denn zur Internationalen Gartenausstellung rechnet sie mit einem steigenden Verkehrsaufkommen, das sie aber möglichst aus dem Muttental heraushalten möchte.

Schon heute ist der Parkdruck an den historischen Bergbaustätten gerade bei Veranstaltungen und schönem Wetter groß. Er dürfte noch steigen, wenn die Zeche demnächst ein neues Besucherzentrum bekommt. Deshalb hat sich die Stadt für folgende Lösung entschieden: Sie legt einen Parkplatz an, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ruhrdeich-Kreisel liegt und gegenüber von den Deutschen Edelstahlwerken (DEW). Über die Nachtigallbrücke können die Besucher dann zum Museum gelangen.

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Rund 5000 Quadratmeter umfasst die Fläche, auf der 50 bis 75 Parkplätze entstehen sollen. „Doch wir wollen an diesem Standort nicht nur die Autos berücksichtigen“, erklärt Stadtbaurat Stefan Rommelfanger. „Es sind auch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Roller und E-Bikes vorgesehen.“

Besitzer von Elektrorädern können den Aufenthalt dann ebenfalls dafür nutzen, um ihren fahrbaren Untersatz „aufzutanken“, will die Stadt doch auch Ladestationen anschaffen. Darüber hinaus „möchten wir eine Bushaltestelle errichten“, sagt Rommelfanger. Dazu führe man Gespräche mit der Bogestra. Welche Linien angebunden werden, sei momentan noch offen.

Stadt Witten will Gelände asphaltieren lassen

Da die Stadt für ganz unterschiedliche Verkehrsmittel plane, „verstehen wir den Standort auch als Mobilstation“, unterstreicht der Stadtbaurat. Darüber hinaus wolle man den Gästen noch einen weiteren Service bieten: Ein Infocenter mit Plänen und Schautafeln helfe Besuchern dabei, sich zu orientieren und wichtige Informationen über die Örtlichkeiten im Muttental zu bekommen.

Die Stadt will das gesamte Gelände asphaltieren, weil im Untergrund noch „Altablagerungen vorhanden sind, so der Technische Beigeordnete. Indem man das Areal entsprechend versiegele, können mögliche Gefahrenstoffe bei Überschwemmungen nicht mehr in die Ruhr gelangen.

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Um zu verhindern, dass die Besucher vom Parkplatz aus in die Ruhrwiesen hineinlaufen, sollen Zäune aufgestellt oder Hecken gepflanzt werden. Die Stadt will sich auch noch darüber Gedanken machen, wie sich sicherstellen lässt, dass auf dem doch recht abgelegenen Platz nachts kein Unfug getrieben werde.

Käme nicht das Wittener DEW-Gelände für einen Parkplatz in Frage?

Die Kosten für das Projekt veranschlagt Rommelfanger mit einer „niedrigen siebenstelligen Summe“. Ganz genaue Zahlen lassen sich derzeit noch nicht benennen, weil die Planung noch nicht abgeschlossen ist. „Wir haben aber bereits Förderanträge gestellt, um entsprechende Finanzspritzen zu bekommen.“

Wenn der Parkplatz eines Tages in Betrieb ist, will die Stadt dafür sorgen, dass Navigationssysteme ihn als Ziel für Besucher der Zeche Nachtigall ausweisen. Das sei gerade in heutiger von entscheidender Bedeutung. In der politischen Diskussion der vergangenen Woche kam häufiger die Frage auf, ob die Stadt nicht auf dem Gelände der Edelstahlwerke einen Parkplatz anlegen könnte. Die Antwort des Unternehmens fiel nach Angaben des Stadtbaurats eindeutig aus: DEW brauche die Fläche für eigene Zwecke.

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