Witten. Das Wittener Muttental soll im Hinblick auf die IGA besser an die Stadt angeschlossen werden. Anwohner sehen deshalb Probleme auf sich zukommen.
Die Internationale Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027 wirft bereits ihre Schatten voraus. In Witten soll insbesondere das Muttental viele Besucherinnen und Besucher anziehen. Dafür ist unter anderem ein neuer Eingangsbereich der Zeche Nachtigall geplant. Die Pläne stoßen hier und da jedoch auf Kritik.
„Es geht uns gar nicht direkt um die Zeche Nachtigall. Allerdings ist bei diesen Plänen ja immer vom „Tor zum Muttental“ die Rede“, sagt Grundbesitzerin Sandra Oberste-Frielinghaus. Sie befürchtet, dass der zu erwartende Tourismusansturm nicht gehändelt werden kann. Auch mehrere Anwohner, zum Beispiel im Bereich der Nachtigallstraße, hätten sie schon kontaktiert und ihre Sorgen geäußert. Wie bereits berichtet, soll das Muttental besser an die Stadt angebunden werden. Unter anderem soll ein neuer Parkplatz am gegenüberliegenden Ufer des Ruhrdeichs entstehen. Auch der Ruhrtalradweg soll verbessert werden.
Muttental: Anwohnerin fordert mehr Unterstützung
„Es ist ja nicht so, dass wir hier keine Leute haben wollen“, so die 53-Jährige. Jedoch fühle man sich schon jetzt alleine gelassen. „Es gibt einige Touristen, die sich nicht benehmen können und keinen Respekt vor der Natur haben.“ So komme es zum Beispiel immer wieder vor, dass Besucher ihren Müll einfach fallen lassen. „Wenn das Muttental noch weiter geöffnet wird, wird das sicher noch mehr“, fürchtet Oberste-Frielinghaus.
Bereits zu Corona-Zeiten habe es immer mehr Leute in die Wälder gezogen. „Auch hier haben wir uns dann fast alleine darum kümmern müssen.“ Zwar weiß die Wittenerin, dass weder Polizei noch Ordnungsamt jederzeit im Muttental nach dem Rechten schauen können, irgendeine Unterstützung müsse es aber geben. Denn es habe zuletzt immer mal wieder gefährliche Vorfälle gegeben. „Wir haben auf unserem Hof selbst schon Brandstiftung erlebt“, sagt Oberste-Frielinghaus.
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Von der Stadt und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) erhofft sie sich deshalb Lösungen. „Uns muss ein Konzept aufgezeigt werden, wie man die Öffnung des Muttentals für den Tourismus dauerhaft stemmen will.“ Denn auch mit dem Ende der IGA sei das Thema nicht durch. „Auch danach geht es hier ja weiter“. Insbesondere sei es wichtig, ein Konzept für die Müllentsorgung zu erarbeiten, auch Toiletten müssten dringend installiert werden.
Bei einem Infoabend am Montag, 15. Januar, sollen die Anwohner im Muttental weitere Informationen über die Pläne bekommen. Los geht die Infoveranstaltung um 17 Uhr im Großen Saal des Werkstattgebäudes des LWL-Museums Zeche Nachtigall. Um vorherige Anmeldung wird per Mail an annika.bellmann@stadt-witten.de oder telefonisch unter 02302 5814145 gebeten. „Wir wollen uns da nicht nur berieseln lassen, sondern im Anschluss auch klare Antworten erhalten. Zumal wir unsere Probleme zum Beispiel schon bei Stadtbaurat Stefan Rommelfanger geäußert haben“, sagt Oberste-Frielinghaus.
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