Witten. Medizinische Fachangestelle (MFA) fordern mehr Gehalt. In Dortmund organisiert die Gewerkschaft dazu eine Demo. Was das für Witten bedeutet.

Rund 330.000 Medizinische Fachangestellte (MFA) sind am Donnerstag (8.2.) bundesweit dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Das betrifft sowohl Mitarbeitende in Kliniken als auch in den Praxen der niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen. In Witten scheinen sich aber nur wenige an dem Streik zu beteiligen.

Bei fünf Arztpraxen, die wir am Donnerstagmorgen erreichen, sind alle Angestellten zum Dienst erschienen. Manch eine Arzthelferin hat erst am Tag selbst mitbekommen, dass überhaupt gestreikt wird. Allgemein scheint die Arbeitsniederlegung kein großes Thema gewesen zu sein. In der Hausarztpraxis Pötter an der Ardeystraße, der Praxis Böhm/Paprotny an der Beethovenstraße in der City, bei den Ärzten Burbaum und Dittmann in Annen und im Rathaus der Medizin in Herbede streikt keiner oder keine der Arzthelfer und Arzthelferinnen.

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Tarifverhandlungen laufen seit Oktober – jetzt erster Streik

Das gleiche gilt für die Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin am Ev. Krankenhaus. „Bei uns streiken die Angestellten nicht“, sagt Dr. Markus Knittel. „Aber wir haben ohnehin schon einen sehr hohen Ausfall durch Krankheit“ Nur die Hälfte aller Arzthelferinnen sei derzeit einsatzbereit, so der Mediziner. Hinzu komme, dass nur wenige Medizinische Fachangestellte (MFA) gewerkschaftlich organisiert seien.

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Der bundesweite Protest wird vom Verband Medizinischer Fachberufe (VMF) mit Sitz in Bochum organisiert. Der Berufsverband ist als Gewerkschaft zugleich Tarifpartner für alle Medizinischen Fachangestellten, die in Deutschland in Arztpraxen und Kliniken arbeiten. Seit Oktober 2023 laufen die aktuellen Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnsteigerung von insgesamt 14,6 Prozent über alle Berufsjahr- und Tätigkeitsgruppen. Die Arbeitgeberseite soll zuletzt ein Gesamtpaket von 5,5 Prozent Erhöhung angeboten haben. Wobei hauptsächlich die unteren Gehaltsgruppen profitieren, nicht die höher qualifizierten Kolleginnen und Kollegen.

Verständnis für Forderungen der Arzthelferinnen

Die Arzthelferinnen hätten einen Aufschlag verdient, zeigt sich Dr. Arne Meinshausen, Sprecher der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Witten (ÄQW), solidarisch. „Denn sie leisten harte Arbeit.“ Jeder Pfleger oder jede Krankenschwester würden mehr verdienen. Die angebotenen 5,5 Prozent hält er dabei für „relativ wenig“. Auch die ungleiche Verteilung kritisiert er. So würde eine MFA im 17. Berufsjahr nur eine Steigerung von 0,1 Prozent erhalten. „Das finde ich nicht richtig, alle sollten mindestens die fünf Prozent erhalten.“

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Wie viele Arzthelferinnen aus Witten sich am Streik beteiligen, lässt sich nicht sagen. Auch der Verband Medizinischer Fachberufe kann dazu keine Aussage treffen. Die zentrale Kundgebung findet in Berlin statt. Für die Demonstration in Dortmund rechnet Sprecherin Heike Rösch mit 150 Teilnehmenden.

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