Witten. Der marode Fußgängerbrücke im Wittener Steinbachtal soll erneuert werden. Der Rat diskutierte zwei Varianten. Am Ende kann sich eine durchsetzen.
Lange hat es gedauert, nun ist aber endlich eine Besserung in Sicht. Der Rat der Stadt Witten hat in seiner letzten Sitzung des Jahres eine Lösung für die marode Fußgängerbrücke im Annener Steinbachtal verabschiedet. Dabei wurde kontrovers diskutiert. Am Ende konnten sich die Ratsmitglieder auf eine Variante einigen.
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Die Verwaltung hatte den Ratsmitgliedern zwei Optionen vorgeschlagen. Eine Variante sah dabei eine Holzkonstruktion vor, so wie es ja auch jetzt der Fall ist. Die Stadt schätzt die Ausgaben dafür auf 130.000 Euro. Neben den reinen Baukosten sind darin die Kosten für den Abriss und die Entsorgung des alten Bauwerks, ein Bodengutachten, die Planung und eventuelle Preissteigerungen aufgrund der Inflation enthalten. Die zweite Variante wäre mit 250.000 Euro deutlich teurer. Der Vorteil: Dabei handelt es sich um eine Unterkonstruktion aus Stahl, die nach Ansicht der Stadt deutlich länger halten würde.
Wittener Rat spricht sich für günstigere Variante aus
Die Ratsmitglieder überzeugte das jedoch nicht, sie entschlossen sich am Ende für die kostengünstigere Variante. „Uns sind die Kosten der teureren Brücke in Anbetracht der Haushaltslage doch etwas zu hoch“, so Tobias Grunwald von der CDU. Auch die WBG plädierte dafür, sich für eine neue Holzvariante zu entscheiden. Fraktionschef Siegmut Brömmelsiek erinnerte noch einmal an die Debatte in den letzten Wochen. „Es wurde heftig diskutiert, wann und wer sich in welcher Form als Erstes zu dem Thema gemeldet hat. Wir alle wollen eine vernünftige Lösung. Auch wir sind für eine günstigere Variante.“
Dieses Friedensangebot wollte jedoch nicht jeder so stehen lassen. „Spielen Sie nicht den Feuerwehrmann, der einen selbst gelegten Brand löschen will“, sagte Holger Jüngst von der SPD. Zur Erinnerung: Dem jetzigen Beschluss geht eine lange Diskussion rund um die marode Brücke voraus. Bereits seit Mai ist der Holzsteg gesperrt. Spaziergänger, Radfahrer oder auch Eltern, die mit ihren Kindern die Strecke als Abkürzung zur Schule, Kita oder im Sommer zum Freibad nutzen, müssen sich seitdem andere Routen suchen. Zunächst wollte die Stadt die Brücke gar nicht ersetzen. Noch im September hatte sie dies abgelehnt.
WBG startete große Umfrage
Doch aus der Politik und der Bevölkerung gab es schon damals viel Kritik. So warf die SPD Bürgermeister Lars König etwa „bürgerunfreundliches Verhalten“ vor. Für die Menschen vor Ort sei das Stück zwischen Steinbachstraße und Herdecker Straße ein „wichtiges Verbindungsstück“, so die Sozialdemokraten. Auch die WBG nahm sich des Themas an und hat eine entsprechende Umfrage gestartet, an der über 1000 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Der Tenor war klar: Die Brücke muss erneuert werden.
Der öffentliche Druck scheint schließlich auch die Stadt zum Umdenken gebracht zu haben. Sie entschied sich Ende Oktober dazu, doch eine Lösung zu suchen. Noch in der vergangenen Woche gab es einen entsprechenden Ortstermin. Dort zweifelten einige Bürgerinnen und Bürger aber an, ob die Stadt tatsächlich genug Geld dafür habe, die Brücke zu sanieren.
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Diskussionen gab es jetzt im Rat vor allem darüber, wie lange eine erneute Holzkonstruktion denn überleben würde. „Holz ist genau der richtige Baustoff“, fand Michael Hasenkamp von der Fraktion Stadtklima. CDU-Fraktionsvorsitzender Volker Pompetzki meinte, dass man das Ganze in 30 Jahren noch mal neu bauen könne und das immer noch günstiger wäre als eine Lösung aus Stahl. Laut Stadt soll die Planung ab dem zweiten Quartal 2024 starten. Baubeginn wäre gegen Ende 2024. Das dürfte vor allem die Anwohner im Steinbachtal freuen.
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