Witten. Die Brücke im Wittener Steinbachtal ist marode und seit Monaten gesperrt – zum Ärger der Bürger. Sie haben klare Forderungen.
Die seit Monaten gesperrte und defekte Brücke im Steinbachtal soll ersetzt werden. Die Stadt informierte jetzt bei einem Ortstermin über zwei in Betracht kommende Modelle. Aus der Mitte der Runde war es Anwohnerin Annemarie Weitkamp, die wohl allen Teilnehmern aus der Seele sprach: „Es soll schnell eine neue Brücke her“, sagte die 66-Jährige.
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Schon seit Ende Mai müssen Anwohner Umwege in Kauf nehmen, so lange schon ist der Steg abgesperrt. Spaziergänger, Radfahrer oder auch Eltern, die mit ihren Kindern die Strecke als Abkürzung zur Schule oder Kita nutzen, müssen sich andere Routen suchen, was immer wieder zu Ärger und Unmut führt. Im Sommer war damit auch der Weg zum Freibad dicht.
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Stadt hat zwei Lösungen für den Brückenersatz erarbeitet
Wie es nun zeitlich mit einem Neubau vorangehen mag, dazu wollte Christine Dornseifer vom Tiefbauamt keine genauen Angaben machen. Sie stellte vielmehr die zwei Varianten vor, die sich die Verwaltung überlegt hat. Die eine Lösung sieht eine ganz aus Holz gefertigt Brücke vor, die andere eine Unterkonstruktion aus Stahl, bei der lediglich „sichtbare Teile“ wie das Geländer aus Holz gefertigt sind.
Bei dem erst genannten Vorschlag (Holzbrücke) käme die Stadt deutlich preiswerter davon, sie müsste etwa 130.000 Euro zahlen. Das andere Modell mit einem Unterbau aus Stahl wäre mit 250.000 Euro nahezu doppelt so teuer. Diese Variante hätte aber den klaren Vorteil, dass sie deutlich beständiger sein dürfte, betonte Dornseifer. Was gerade im Steinbachtal mit dem nahe gelegenen Biotop eine Rolle spielen dürfte. „Wir haben wir es hier mit einer permanenten Feuchtigkeit zu tun“, sagte die Frau vom Tiefbauamt. Diese örtlichen Verhältnissen haben wohl auch der jetzigen Brücke arg zugesetzt. Trotz mehrfacher Reparaturen durch das Betriebsamt sei sie inzwischen vollkommen marode.
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Bevor aber überhaupt Ersatz geschaffen werden kann, will die Stadt ein Bodengutachten in Auftrag geben. Die Untersuchung soll klären, in welcher Tiefe Fundamente gelegt werden müssen und wie eine Stahlkonstruktion aufgebaut sein sollte. Bis ein solches Papier vorliegt, dauere es seine Zeit, erklärte Dornseifer. Zudem müsse auch noch der Abriss der jetzigen Brücke erfolgen.
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Marode Brücke: Bürgern äußern Unverständnis
Unverständnis äußerten mehrere Teilnehmer vor Ort darüber, dass der jetzige Steg nicht mehr als 30 Jahre gehalten habe. „Der müsste doch eigentlich noch intakt sein“, sagte ein älterer Herr und erntete dafür viel Zustimmung. Mutmaßungen machten die Runde, ob ungeeignetes Holz zum Einsatz gekommen sein könnte. Die Frage ließ sich bei dem Treffen aber nicht mehr klären. Einige Besucher zeigten sich skeptisch, ob die Stadt überhaupt so viel Geld übrig habe, um die Brücke neu zu errichten. Aus ihren Sätzen waren Zweifel herauszuhören, ob es wirklich zu einem Neubau kommt.
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