Witten. Die Brücke im Steinbachtal ist gesperrt und wird es bleiben. Die Stadt will den Holzsteg nicht erneuern. Für die SPD ist das bürgerunfreundlich.

Die Entscheidung der Stadt steht: Die seit Mai gesperrte Brücke im Steinbachtal in Witten wird nicht ersetzt. Weder kurz- noch langfristig. Für Anwohnerinnen und Anwohner, die gerne den Weg durch das Wäldchen zwischen Steinbachstraße und Herdecker Straße nehmen, ist das eine enttäuschende Antwort. Die Wittener Sozialdemokraten werfen Bürgermeister Lars König „bürgerunfreundliches Verhalten“ vor. Sie wollen sich weiter dafür einsetzen, dass die beliebte Wegeverbindung ersetzt wird.

Im August hat die SPD gemeinsam mit den Grünen mit einer Anfrage beim Bürgermeister auf eine Lösung gedrängt und auf die Bedeutung der Brücke hingewiesen. In seiner Antwort bekräftigt das Stadtoberhaupt nun seinen Entschluss. Eine kurzfristige Erneuerung sei aufgrund der aktuellen Haushaltslage nicht möglich. Auch gebe es keine Fördermöglichkeiten.

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Holzsteg zu ersetzen kostet laut Stadt 250.000 Euro

Der Holzsteg muss komplett ersetzt werden. Das würde laut Stadt rund 250.000 Euro kosten. In den Augen der SPD eine recht hoch angesetzte Summe. „Der marode Holzsteg ist bereits seit Mai gesperrt. Anwohnerinnen und Anwohner aller Altersgruppen vermissen auf ihren alltäglichen Wegen diese Abkürzungsstrecke durch das grüne Tal sehr“, betont Ratsmitglied Claus Humbert (SPD). Es habe heftige Reaktionen auf die Sperrung bei den Betroffenen gegeben.

Zwischen dem Empfinden der Anwohner und der Sicht des Bürgermeisters klafft offensichtlich eine Lücke. Laut König seien die nun nötigen Umwege „nur geringfügig und daher zumutbar“. Für Humbert ist es „überhaupt nicht angemessen“, dass der Bürgermeister allen Beschwerden aus der Anwohnerschaft erneut nur entgegenhalte, dass die Umwege klein seien.

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SPD: Bürgermeister muss Betroffenen eine Perspektive geben

Die Alternativstrecke sei zudem steil – und daher nicht für alle geeignet. Auch bei knappem Geld müsse ein Bürgermeister den Betroffenen wenigstens eine Perspektive aufzeigen und ihnen signalisieren, dass er sie verstanden hat, finden die Sozialdemokraten.

Alarmierend finden Sie zudem, dass Lars König „ohne Not’“ darauf hinweist, dass die Stadt nicht verpflichtet ist, das marode Bauwerk zu ersetzen. „Das klingt dann eher so, als wolle man gar nicht“, so die SPD.

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