Witten. Seit Monaten ist die Brücke im Wittener Steinbachtal gesperrt. Die beiden Vorschläge für einen Neubau haben Vor-, aber auch Nachteile.

Die Brücke im Steinbachteil ist marode und seit Mai gesperrt. Erst hieß es, es fehle Geld für einen Neubau. Dann lenkte die Stadt aufgrund von Protesten doch ein. Nun liegen zwei Vorschläge auf dem Tisch, eine teurere und eine preiswertere Variante. Beide haben aber auch noch andere Vor- und Nachteile als den Preis. Bei einem Ortstermin will die Verwaltung die Konzepte der Öffentlichkeit vorstellen.

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Die Nachricht, dass die Stadt wegen leerer Kassen den Steg nicht erneuern könne, schlug hohe Wellen. Die Brücke wird gerne und oft genutzt, von Spaziergängern, Radfahrenden oder auch Eltern, die mit ihren Kindern die Strecke als Abkürzung zur Schule oder Kita nutzen. Als die Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) eine Umfrage startete, kamen prompt 1200 Stimmen zusammen, von denen sich 90 Prozent für einen Fortbestand des Bauwerks aussprachen, erklärte WBG-Vorsitzender Siegmut Brömmelsiek.

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Eine preiswertere und eine teurere Variante

Im Rathaus hat man inzwischen die Köpfe zusammengesteckt und zwei mögliche Lösungen erarbeitet. Die eine sieht eine Brücke aus Holz vor und kostet einschließlich der erforderlichen Arbeiten rund 130.000 Euro, den Steg allein veranschlagt die Stadt mit 50.000 Euro. Der große Nachteil liegt darin, dass eine solche Holzkonstruktion umfangreicher Pflege bedarf und sie auch schnell faulen könnte. Denn sie liegt mitten in der Natur, in der Verwaltungsvorlage ist von einem „feuchten Milieu“ die Rede.

Wer auf dem Weg im Steinbachtal unterwegs ist, landet vor der gesperrten Brücke.
Wer auf dem Weg im Steinbachtal unterwegs ist, landet vor der gesperrten Brücke. © Johannes Kopps

Alternativ haben Fachleute durchgerechnet, was eine Brücke aus Stahl kosten würde. Da kommt die Summe von 250.000 Euro zustande, das Bauwerk selbst kalkulieren sie mit 115.000 Euro. Eine solche Bauweise sei „wesentlich dauerhafter und unterhaltungsärmer“, heißt es. Insgesamt fallen die Ausgaben im Vergleich zur Holzvariante fast doppelt so hoch aus.

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Beim Ortstermin stellt Verwaltung die Pläne vor

In die Baukosten rechnet die Verwaltung auch jeweils den Abriss, ein Bodengutachten, Planungen und mögliche Kostensteigerungen durch die Inflation mit ein. Eine weitere finanzielle Erschwernis kommt durch die Örtlichkeit selbst zustande, liegt die Brücke doch in einem Biotop, wodurch sich auch die Auflagen für die Bauarbeiten erhöhen dürften. Mit einem Baubeginn rechnet die Stadt zu Ende 2024, vorher sind Pläne und Gutachten zu erstellen.

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Der Ortstermin ist für Donnerstag, 7. Dezember um 14 Uhr anberaumt. Die Zukunft der Brücke steht zudem auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima, der ab 17 Uhr im Saal der Johannis-Kirchengemeinde an der Bonhoefferstraße 10 tagt.

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