Witten. Kommt Bewegung rund um das ehemalige Kaufhof-Gebäude in Witten? Der Investor nennt erste mögliche Ankermieter – und einen Knackpunkt.

Kurz vor Weihnachten scheint Bewegung in die Frage zu kommen, wie das ehemalige Kaufhof-Gebäude in Witten zukünftig genutzt wird. Laut dem Eigentümer, der Saller Bau GmbH, hat man schon mögliche Mieter gefunden. Allerdings gibt es noch einen Knackpunkt.

„Wir setzen weiter auf eine Mischnutzung mit Handel und Dienstleistungen“, sagt Projektleiter Maik Humburg. Hier gibt es schon gute Nachrichten: Mit potenziellen Mietern für das Erdgeschoss sei man in guten Gesprächen. „Dort würden dann hauptsächlich Lebensmittelgeschäfte und Drogeriemärkte Platz finden.“ Das würde insbesondere deshalb Sinn machen, weil es Supermärkte nicht zu Haufe in der Umgebung gibt. „Die Konkurrenzsituation ist da nicht so groß“, so Humburg.

Eigentümer Kaufhof Witten: Anliefersituation muss verbessert werden

Die Geschäfte sieht der Eigentümer als Ankermieter. „Die weitere Planung des Gebäudes hängt davon ab, ob die Interessenten zusagen oder nicht.“ Eine Zusage hänge insbesondere von der Frage ab, ob sich an der Anliefersituation etwas ändert. „Wir planen deshalb zusätzlich zum Kellergeschoss auch eine Anlieferung über die Casinostraße“, sagt Humburg. Derzeit sei es nämlich nicht möglich, dass auch 40-Tonner ihre Ware am ehemaligen Kaufhof abliefern können. „Gelingt das nicht, kann es sein, dass die Interessenten wieder abspringen.“ Mit der Stadt sei man diesbezüglich derzeit im Austausch.

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Bei all diesen Plänen hält Saller Bau am ursprünglichen Vorhaben fest, den Bestand des Gebäudes so weit wie möglich aufrecht zu erhalten. „Das ist nichts Neues und wird auch so bleiben. Wir werden keinen großen Abriss durchführen. Alleine im Hinblick auf die derzeitigen Baukosten würde das keinen Sinn machen“, sagt Maik Humburg. Stadtbaurat Stefan Rommelfanger hatte zuletzt kritisiert, dass die Investitionsbereitschaft beim Besitzer der Immobilie zu gering sei und er keine Pläne für die oberen Geschosse habe.

Besitzer will mit weiteren potenziellen Mietern ins Gespräch kommen

Aber auch hier bringt das Unternehmen nun Licht ins Dunkle. „Wir werden uns mit den Mietern, die auch von der Stadt vorgeschlagen werden, bald zusammen an einen Tisch setzen“, so der Projektverantwortliche Humburg. Rommelfanger hatte dabei gegenüber dieser Redaktion die VHS, den EN-Kreis und das Stadtarchiv genannt. Humburg: „Die Interessenten sollen eine Planung erstellen und das schauen wir uns dann an.“ Insbesondere die Frage nach ausreichend Licht sei dabei eine Herausforderung, aber auch da gebe es Ideen, „eine natürliche Belichtung zu finden“. Wohnungen werde es im Obergeschoss aber voraussichtlich nicht geben.

Auch die Tiefgarage, die zum Kaufhof-Gebäude gehört, soll im Zuge der Umbauarbeiten saniert werden.
Auch die Tiefgarage, die zum Kaufhof-Gebäude gehört, soll im Zuge der Umbauarbeiten saniert werden. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

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Der Eigentümer sieht die Mietvorschläge generell als gute Idee an. „Die VHS zum Beispiel würde ein breites Publikum anziehen.“ Zudem würden die Kurse auch in den Abendstunden angeboten, sodass die Innenstadt dann frequentiert wäre. Und auch für den dritten Bereich, das Untergeschoss, gibt es Pläne. „Hier stellen wir uns weitere Handelsflächen vor und sind dort in ersten Gesprächen. Das hängt aber auch davon ab, ob wir die Ankermieter für das Erdgeschoss gewinnen können“, so Humburg. Noch in diesem Jahr gibt es dazu ein Vor-Ort-Treffen mit allen Beteiligten.

Gebäude soll nicht noch zehn Jahre leer stehen

In diesem Zusammenhang soll zudem die Tiefgarage modernisiert werden. „Wir wissen, dass wir da etwas unter Zugzwang stehen, da das zentrale Parkplätze in der City sind.“ Allerdings sei eine Modernisierung nur sinnvoll, wenn auch die Arbeiten am Hauptgebäude starten. Und wann wäre das? „Wenn uns keine Steine in den Weg gelegt werden, gehe ich davon aus, dass die ersten Arbeitstätigkeiten 2025 beginnen“, sagt Humburg. Saller Bau sei es wichtig, den Wittener Bürgerinnen und Bürgern Mut zu machen, dass in naher Zukunft etwas passiert. Der Projektleiter verspricht: „Das Gebäude wird nicht noch zehn Jahre leer stehen.“

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