Witten. Seit 2021 ist die ehemalige Kaufhof-Tiefgarage in Witten geschlossen. Der Investor plant einen Umbau und nennt eine mögliche Investitionssumme.

Seit September 2021 ist die Tiefgarage des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes in Witten geschlossen. Mehrere Vandalismusvorfälle haben damals eine Rolle gespielt. Offiziell „dicht gemacht“ wurde die Tiefgarage aber, weil sie von der Brandmeldeanlage der Stadt abgekoppelt wurde. Der Investor spricht nun über die Pläne der Weiternutzung und will fünf Millionen Euro in den Umbau stecken.

„Die Garage ist in einem sehr schlechten Zustand“, sagt Josef Saller. Man habe bereits einige Notreparaturen in dem Parkhaus zwischen Rathausplatz und Schiller-Gymnasium durchgeführt. „Wegen Vandalismus, unerlaubten Urinierens und verstärkter Kriminalität mussten wir sie damals schließen.“ Saller sprach bei der Garage schon im Zusammenhang mit deren Schließung vom „offenbar größten Klo“ Wittens. Selbstverständlich solle die Garage auf Dauer wieder eröffnet werden, ein vorheriger Umbau sei aber dringend notwendig.

Zufahrt zur Garage in Witten soll sich ändern

Zuerst sei das Untergeschoss dran, anschließend das Erdgeschoss. Dazu sei es notwendig, die Rampen umzubauen, auch eine neue Lüftungsanlage solle installiert werden. „Grundsätzlich ist die Tiefgarage für den Betrieb des Geschäftshauses in Zukunft unerlässlich“, sagt Saller.

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Der Unternehmer hatte schon in der Vergangenheit die Architektur des Parkhauses kritisiert. Das Problem: Die Zufahrt führt direkt in die obere Etage, wo alle Verkehrsteilnehmer einen Parkplatz suchen. Praktisch niemand sei in die untere Etage gefahren. Künftig werde man direkt auf der unteren Etage einfahren und bekomme über ein Parkleitsystem angezeigt, wie viele freie Plätze es oben überhaupt gibt.

Investor Josef Saller plant einen großen Umbau in der ehemaligen Kaufhof-Tiefgarage.
Investor Josef Saller plant einen großen Umbau in der ehemaligen Kaufhof-Tiefgarage. © Michael Keller | Michael Keller

Für seine Pläne muss der Investor eng mit der Stadt zusammenarbeiten, da diese Eigentümerin ist. Aufgrund der hohen Investitionen strebt Saller eine Verlängerung des Erbbaurechts an. Auch für die Stadt ist das Parkhaus wegen des Parkleitsystems in der City von zentraler Bedeutung. Zudem stellten viele Verwaltungsmitarbeitende ihre Autos dort ab.

„Grundsätzlich liegt der Stadt Witten natürlich viel an einer Wiedereröffnung des Parkhauses, da es die größte Stellplatzanlage am östlichen Ende der Bahnhofstraße ist“, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük. Am westlichen Ende habe man mit Novum, der Stadtgalerie und der City-Passage hingegen mehrere Möglichkeiten.

Fahrrad-Lobby schlug Abstellplätze für Drahtesel vor

Ein genaues Datum für die Wiedereröffnung sei aber noch nicht klar. Der Bauunternehmer geht davon aus, dass die Garage parallel zu den Arbeiten im Hauptgebäude wieder eröffnet werden soll. Aber auch hier stehe noch nicht fest, wann diese überhaupt starten. Als möglichen Baubeginn nennt er das Jahr 2025.

Saller hatte gegenüber dieser Redaktion im vergangenen Monat erklärt, dass das Gebäude im Bestand so weit wie möglich erhalten werden soll, verbunden mit einer „frischen Architektur“. „Wir wollen nicht so viel graue Energie verbrauchen und auch Kosten sparen“, so der Eigentümer.

Für die Folgenutzung der Garage hat es übrigens bereits in der Vergangenheit einige Ideen gegeben. So hatte die Fahrrad-Lobby angeregt, das Parkhaus als Abstellmöglichkeit für Drahtesel anzubieten. Dieser Plan wurde allerdings verworfen. Auch in Zukunft sollen dort also definitiv wieder Autos einen Platz finden.

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