Witten. Der Wittener Weihnachtsmarkt 2023 ist eröffnet. Er läuft diesmal an zwei Standorten – und das erwartet die Besucher in diesem Jahr.
Es kann endlich losgehen mit dem Wittener Weihnachtsmarkt: Christkind Anna hat den Stern am Donnerstagnachmittag (23.11.) auf die Reise geschickt und hoch oben auf dem Rathausturm sein Gedicht aufgesagt: „Ich, das Christkind im silbernen Kleid, eröffne nun die Weihnachtszeit ...“ Allerdings: Die erste feierliche Eröffnung hatte es schon eine Stunde eher gegeben.
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Denn der traditionelle Laternenzug der Kinder von der Stadtgalerie hoch zum Rathaus hat in diesem Jahr einen Zwischenstopp auf dem Berliner Platz eingelegt. Schließlich ist dort in den letzten Tagen ein Wichteldorf entstanden, das die schreckliche Leere nach dem Umzug der Glühwein-Pyramide im letzten Jahr vergessen machen soll. Die Standortgemeinschaft (STOG) Witten-Mitte hatte das Projekt mit ganz viel Eigeninitiative gestemmt. Bürgermeister Lars König ist dankbar dafür. Das Dorf sei an dieser Stelle eine wichtige Ergänzung für die City, lobt er und freut sich, dass trotz des Nieselregens so viele Besucher zur Eröffnung gekommen sind.
Kinder haben Wittener Wichteldorf schon in Beschlag genommen
Die Kinder hatten ohnehin nicht darauf gewartet, dass das Band mit der großen roten Schleife offiziell durchschnitten worden ist. Kaum standen die Holzhütten vor einigen Tagen auf dem Platz, schon wurden sie auch bespielt. Die Montessori-Werkzeugtafel in der Werkstatt wurde ebenso ausprobiert wie die kleinen Pfannen auf dem Herd in der Wichtelküche. „Mit leuchtenden Augen haben die Kinder das Dorf sofort erkundet – zwischendurch konnte man fast glauben, es wären schon die ersten Kindergartengruppen da“, berichtet STOG-Mitglied Susanne Hoffmann, die zu dem Zeitpunkt eigentlich noch dabei war, die Beleuchtung an den Häuschen anzubringen. „Es ist einfach toll geworden“, schwärmt Anna Schivelbein, die mit Alva (zwei) und Noah (vier) gekommen ist. „Und das Schöne ist: Hier kann man seine Kinder wirklich in Ruhe spielen und laufen lassen.“
Gemütlich soll es in den kommenden Wochen auf dem Berliner Platz aber auch für die Eltern werden, das hatten die Einzelhändler versprochen. Doch beinahe hätte das nicht geklappt. Der Betreiber eines Wittener Foodtrucks, der am Wichteldorf stehen sollte, ist erkrankt. Doch das Stadtmarketing sorgte in letzter Minute für Ersatz: Jetzt steht ein großer Wagen von Getränke Hartmann aus Bochum am Rande des Berliner Platzes, der in Windeseile ebenfalls noch weihnachtlich dekoriert worden ist.
Winterweihnachtswunderspieße und Rudis Schlittenrollen
Auch fürs Essen ist gesorgt, die Kostbar, ebenfalls aus Bochum, ist kurzfristig eingesprungen. Bratwurst und Pommes gibt es dort zwar nicht, dafür aber Winterweihnachtswunderspieße etwa, Polarwürstchen – erst kalt, jetzt warm – und Rudis Schlittenrollen, die woanders wahrscheinlich Burritos mit Huhn und Gemüse heißen würden. „Eben Leckeres auf die Hand, was man auch gut mit den Kindern essen kann“, so Angelika Bilow-Hafer, die Chefin der Genuss-Galerie, die das ganze Projekt auf dem Berliner Platz ins Rollen gebracht hatte.
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Und oben auf dem Rathausplatz? Da ist einiges umsortiert worden. Auf dem freien Platz vor dem Rathaus, wo vor zwei Jahren noch die Eisbahn aufgebaut worden war, wartet nun nur noch der große Adventskalender auf seinen Einsatz, seine Front zeigt zum Schillergymnasium. Stadtmarketing-Chefin Sandra Gagliardi würde die Fläche gerne weiterentwickeln, muss damit aber bis zum nächsten Weihnachtsmarkt warten. Auch weil im Dezember die „mobilen Bäume“ geliefert werden, die im nächsten Jahr auf dem Marktplatz stehen sollen – bis dahin sollen sie auf der freien Fläche „geparkt“ werden.
Stadtmarketing-Chefin: Witten muss sich nicht verstecken
„Aber wir brauchen uns mit unserem Angebot auch in diesem Jahr schon nicht zu verstecken“, lobt die neue Chefin ihren ersten Weihnachtsmarkt in Witten. Anstatt sich mit Bochum oder Dortmund zu vergleichen, solle man lieber auf die Kreis-Städte schauen. „Und da zeigt sich: Nur wenige in unserer Größe stemmen einen Weihnachtsmarkt über die gesamte Adventszeit.
Das kosten Glühwein und Co.
Bei Hartmann auf dem Berliner Platz gibt es den Becher Winzerglühwein (0,2 l) für 3,50 Euro, die weiße Variante kostet 4 Euro, ein Schneehäschen – Amaretto, Eierlikör Milch – für 6 Euro. Das In-Getränk Hot-Aperol gibt’s für 7,50 Euro.
Hot-Aperol hat auch das Gran Paradiso auf dem Rathausplatz in diesem Jahr im Angebot, für 6 Euro. Außerdem gibt es erstmals eine Cocktailkarte. Der Glühwein, rot oder weiß, kostet am Stand von SNL drei Euro.
Genauso viel (3 Euro) muss man bei Bonner für den roten und weißen Glühwein zahlen. Der neue Rosé-Glühwein kostet an der Glühweinpyramide 3,50 Euro, die Feuerzangenbowle 4 Euro.
Auch in der Hütte der Service-Clubs, die vor dem Galeria-Eingang steht, kann man an manchen Tagen Glühwein trinken. Derzeit für 3,50 Euro – und für den guten Zweck.
Neue Stände gibt es auf dem Rathausplatz nicht, alle altvertrauten sind wieder da: Fahrgeschäfte, Märchenhäuser, Imbisse, Verkaufsbuden sowie die beiden großen Glühweinstände, das Bonner-Dorf und das Gran Paradiso von SNL. Die Fläche, die durch den Umzug der Kreativhütte der Christusgemeinde freigeworden ist – sie steht jetzt neuer, größer und schöner unten beim Wichteldorf –, ist durch die Neugestaltung des Platzes verschwunden. Die Bonner-Bühne, letztes Jahr noch am Rand zur Hauptstraße hin, befindet sich nun mittendrin, zeigt Richtung Rathaus. Daneben haben die Schausteller einen nagelneuen Fotopoint aufgebaut: Wer mag, kann sein Gesicht in die Figuren stecken und sich als Nikolaus oder Wichtel ablichten lassen.
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Thomas Graß, der das Bonner-Dorf mit Glühweinpyramide und Feuerzangenbowle zusammen mit seiner Ehefrau Deborah Bonner-Graß betreibt, hat sich mit dem neuen Standort nach den Erfahrungen vom letzten Jahr längst arrangiert. „Wir gehen mit einem deutlich besseren Gefühl als im letzten Jahr in die Saison“, sagt er. Allerdings sei der Advent diesmal denkbar kurz. „Wir hoffen daher, dass die Wittenerinnen und Wittener die Wochen daher umso intensiver nutzen“, sagt der Sprecher der Schaustellervereinigung. Zu voll könne es gar nicht werden, meint er. „Wir haben Platz genug.“