Witten/Hattingen. Gute Nachricht, kurz vorm Aus für die Kulturkirche: Die Chöre, Gruppen und das Bündnis für Buchholz dürfen das Gebäude noch etwas länger nutzen.

Die gute Nachricht kam, als der Frust am größten war: In der entwidmeten ev. Kirche in Witten/Buchholz kann weiter gesungen, gelesen, diskutiert und gefeiert werden. Das Presbyterium der Ev. Gemeinde Herbede, die das Gebäude verkaufen will, hat einer Nutzung für zunächst sechs Monate zugestimmt. Die Freude beim „Bündnis für Buchholz“ oder dem Chor MGV Deutsche Eiche ist groß.

„Wir freuen uns sehr, dass uns die Kirchengemeinde Herbede einen neuen, zeitbefristeten Kooperationsvertrag für die Nutzung unserer Kirche angeboten hat. Am 31.12.2023 ist also nicht Schluss - es geht weiter“, schreibt der Bündnis-Vorsitzende Peter Niemann an die Mitglieder des Fördervereins und Nutzer der Kulturkirche – und fügt das geplante Kulturprogramm fürs Frühjahr 2024 anbei. Kurz danach kann er sich vor freudigen Rückrufen und Antwortmails kaum retten.

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Die große Hängepartie ist also erstmal vorbei. Nach einem Brief von Jürgen Pöting, Geschäftsführer des Chores MGV Deutsche Eiche 1880 Hammertal, an die Kirchengemeinde kam wohl noch einmal Bewegung in die Sache. Die Gruppen, die die Kulturkirche zum Beispiel als Probenraum nutzen, bekommen eine Planungssicherheit bis Mitte 2024. Vorab hatte die Kirchengemeinde nur einen monatlich kündbaren Anschlussvertrag angeboten, den die Vereine aber abgelehnt hatten.

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Gruppen haben keine alternativen Räume gefunden

„Mit sechs Monaten kann man gut arbeiten“, erklärt Peter Niemann. Man brauche Vorlauf, um die Künstler für Veranstaltungen zu buchen. Außerdem hatten sich die Chöre – neben dem MGV sind das ein Damen- und ein Gospelchor – , das Kirchenkaffee oder der Handarbeitskreis vergeblich um alternative Räume in Buchholz bemüht. „Wir hingen alle in der Luft“, so Niemann.

Bücherflohmarkt (immer donnerstags), Gartenstammtisch, offene Kirchenpforte für eine Andacht oder Gespräche auf der Plauderbank: All das kann der Verein nun weiterhin anbieten. Das neue Kulturjahr beim Bündnis geht übrigens zurück zu den Anfängen. Vor achteinhalb Jahren eröffnete Autor Hellmut Lemmer mit einer Lesung die Kulturkirche. Am 11. Januar 2024, 19 Uhr, ist er wieder Gast bei den „Käse-Wein-Abenden“.

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