Witten. Schon wieder ist ein Geldautomat in der Nacht in Witten gesprengt worden. Betroffen ist diesmal die Deutsche Bank. Das ist bislang bekannt.

In Witten ist erneut ein Geldautomat gesprengt worden. Betroffen ist die Filiale der Deutschen Bank in der Wideystraße in der Innenstadt. Ob die Täter Geld erbeuten konnten, ist bislang noch unklar.

Nach Angaben der Polizei Dortmund, die zentral für Geldautomatensprengungen zuständig ist, ereignete sich das Ganze am frühen Donnerstagmorgen um 1.37 Uhr. „Wir können bestätigen, dass dort ein Geldautomat gesprengt worden ist“, sagt Sprecherin Carina Dupont. Es soll jedoch keine Verletzten oder größere Schäden im Umfeld gegeben haben. Die Polizei spricht von „vermutlich zwei Tätern“. Diese sollen in einem Auto in nordwestliche Richtung geflüchtet sein. Die Frage, ob sie mit Beute fliehen konnten, ist derzeit noch offen. Der Tatort ist zur Stunde noch abgesperrt.

Polizei ermittelt in Witten

Vor Ort zeigt sich am Donnerstagmorgen sowohl in der Filiale als auch davor ein Bild der Verwüstung. Die Wucht der Sprengung sorgte dafür, dass fünf Fenster zur Wideystraße hin rausgeflogen sind, die Splitter trafen sogar vier parkende Autos auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Auch die Fronttür wurde herausgedrückt. Passanten schieben sich staunend auf dem Gehweg an der Polizeiabsperrung vorbei. Sie müssen durch Scherben waten, ihre Hunde drüber hinweg tragen. Ein Blick ins Innere zeigt das Ausmaß der Zerstörung: Zwei Mitarbeiter der Kriminaltechnischen Untersuchung ermitteln zwischen herausgerissenen Türen, Möbeln und den aus der Wand ragenden Resten des Geldautomaten.

Lesen Sie auch:

Die Polizei nimmt nach der Geldautomatensprengung Spuren in der Filiale der Deutschen Bank in Witten auf.
Die Polizei nimmt nach der Geldautomatensprengung Spuren in der Filiale der Deutschen Bank in Witten auf. © FUNKE Foto Services | Stephan Lucka

Familien Thin wohnt im Obergeschoss des massiven Hauses, das die Wucht der Sprengung offenbar gut überstanden hat. Laut Feuerwehr ist die Statik des Gebäudes nicht gefährdet. „Der Knall war so laut, ich dachte, jemand greift uns an“, erzählt die Mutter, als sie um 1.37 Uhr aus dem Bett fuhr, ihr Kita-Kind dagegen selig alles verschlief. Im ganzen Haus hätte es „nach Silvesterböller“ gestunken, Rauchschwaden zogen durch das Treppenhaus. „Ich dachte, es brennt und bin auf die Straße gelaufen.“ Die Frau bekam noch mit, wie eine Männerstimme sagte: „Ich glaub, wir sind fertig“ und ein Auto mit hoher Geschwindigkeit die Wideystraße hinunter düste. „Wir haben Angst bekommen und direkt die Polizei gerufen.“ Die restliche Nacht kamen die Anwohner nicht zur Ruhe, unter anderem kreiste lange ein Polizeihubschrauber über der Innenstadt.

Filiale schon 2020 von Sprengung betroffen

Die Polizei hat den Standort an der Wideystraße in Witten abgesperrt. Im Hintergrund sieht man die zerstörten Fenster.
Die Polizei hat den Standort an der Wideystraße in Witten abgesperrt. Im Hintergrund sieht man die zerstörten Fenster. © Susanne Schild

Lesen Sie auch:

Die Filiale an der Wideystraße ist dabei bereits zum zweiten Mal betroffen. Zuletzt riss die Anwohner im März 2020 ein lauter Knall aus dem Schlaf. Damals wurde auch Geld erbeutet. Der Standort der Deutschen Bank ist über Nacht eigentlich geschlossen. Das scheint die Täter aber nicht abgehalten zu haben. Das Kreditinstitut lässt auf Anfrage verlauten, dass man sich den erneuten Schaden nun anschauen wolle und dann entscheiden werde, wie es für die Kunden weitergeht.

Auch Familie Thin hat die Geldautomatensprengung von 2020 miterlebt. Die sei aber kein Vergleich zu der Detonation von Donnerstagfrüh gewesen. „Damals klang das wie ein Erdbeben. Jetzt war es so laut, ich dacht, es sei Krieg.“