Witten. Schon wieder schließen die Apotheken in Witten einen Tag lang ihre Türen. Erneut will man gegen die Gesundheitspolitik des Bundes protestieren.

Erneut bleiben alle Apotheken in Witten aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung geschlossen. Bereits im Juni und September waren die Türen für kurze Zeit zu. Am Mittwoch, 15. November, ist es nun wieder so weit.

Wir protestieren, weil die Bundesregierung die Struktur der Apotheken vor Ort endlich stärken muss – ansonsten droht weiter eine massive Gefährdung der ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung“, erklärt Dorothe Werner, Kreisvertrauensapothekerin der Stadt Witten.

Wittener Apothekensprecherin: Brauchen finanzielle Entlastung

Viele Apothekenteams werden an diesem Tag nicht nur die Apotheke geschlossen halten, sondern auch an der zentralen Protestkundgebung der Apothekerinnen und Apotheker aus ganz NRW sowie aus Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz in Dortmund teilnehmen.

„Wir brauchen finanzielle Entlastung und möglichst viel Flexibilität und weniger Bürokratie, damit wir die Versorgung in dieser Qualität flächendeckend aufrechterhalten können“, sagt Werner. „Das Honorar der Apotheken besteht zu einem wesentlichen Anteil aus einem Festbetrag, der die laufenden Kosten abdecken soll. Dieser Festbetrag wurde seit nunmehr zehn Jahren nicht mehr angepasst, trotz der zwischenzeitlich immens gestiegenen Kosten. Die Apotheken sind so von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung abgekoppelt“, führt Werner weiter aus.

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Zuletzt hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zudem sein Reformvorhaben für die Apotheken vor Ort vorgestellt. Der Sozialdemokrat wolle „als erster Gesundheitsminister der deutschen Geschichte“ in der „Arzneimittelversorgung ein Zweiklassensystem etablieren, in dem es Apotheken ohne Rezepturen, ohne Notdienste und sogar Scheinapotheken ohne approbierte Apothekerinnen und Apotheker geben soll“. Das, do Werner, „dürfen das Parlament, das dürfen wir nicht zulassen“.

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Wichtig: Trotz des Protestes ist die Versorgung der Bevölkerung an dem betroffenen Mittwoch gewährleistet: „Die notdiensthabenden Apotheken sind für Patientinnen und Patienten da.“