Witten. Klaus Elix war auf der Suche nach einem Ehrenamt. Nun ist er als Seniorensicherheitsberater unterwegs – nicht nur in Witten. Musik macht er auch.

Er ist kein Polizeibeamter, aber im Auftrag der Polizei in Witten, Herne und Bochum unterwegs. Klaus Elix verstärkt ab sofort das Team der Seniorensicherheitsberater. Der 68-jährige Stockumer zeigt älteren Menschen, wie sie sich vor Betrügern schützen können. Sein neues Ehrenamt sei „eine spannende Sache“, sagt Elix, der gerade einen Monat im Dienst ist.

Er war schon bei einer Veranstaltung am Kemnader See im Einsatz, wird demnächst in einem Bochumer Seniorenbüro über Taschendiebstahl, Betrug am Telefon oder an der Haustür sowie über das richtige Verhalten am Bankautomaten referieren. Und viele Fragen beantworten. „Es ergeben sich nette Diskussionen“, hat Elix schon festgestellt. Wenn beispielsweise jemand wissen möchte, ob seine Bankkarte auch aus zehn Metern Entfernung ausgelesen werden kann. Oder was man am Telefon denn überhaupt noch sagen darf.

Wittener: Habe immer viel mit Menschen zu tun gehabt

Klaus Elix ist seit etwa fünf Jahren im Ruhestand. Langeweile habe er keine. Dennoch war er auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung. Kaffee ausschenken bei wohltätigen Veranstaltungen – das sei nicht so sein Ding. Tatsächlich ist er dann über eine Datenbank für ehrenamtliche Tätigkeit auf den Job als Seniorensicherheitsberater aufmerksam geworden – und wurde mit Handkuss genommen. Denn seine berufliche Laufbahn bietet die besten Voraussetzungen für die Arbeit. „Ich habe immer viel mit Menschen zu tun gehabt.“

Betrug am Telefon: Auch davor warnt der Wittener Seniorensicherheitsberater Klaus Elix die Menschen.
Betrug am Telefon: Auch davor warnt der Wittener Seniorensicherheitsberater Klaus Elix die Menschen. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Vorträge zu halten, das ist für ihn kein Problem. Als EDV-Experte wird er vor allem über die gängigen Betrugsmaschen am Telefon, Smartphone und PC aufklären und zeigen, wie sich Betroffene schützen können. Wichtig sei ihm aber auch der positive Umgang mit dem Thema. „Wenn jemand aus Angst vor Betrug gar nicht mehr ans Telefon geht, wird er bald ziemlich einsam sein. Die heutige Technik bietet auch viele Chancen, die wir nutzen sollten.“

Von der Kernphysik zur Unternehmensberatung

Eigentlich hat Klaus Elix Astro- und Kernphysik studiert – in Münster, wo er auch geboren wurde. „Kernphysik hat viel mit Computern zu tun“, sagt der Endsechziger, der erst vor wenigen Jahren der Liebe wegen nach Witten gezogen ist. Seine Frau Lydia stammt von hier. Als er das Studium beendet hatte, sei er ein sehr guter EDV-Mann gewesen. Weil die Berufsaussichten in diesem Bereich deutlich besser waren, arbeitete er zunächst als Programmierer, dann als EDV-Chef bei einer Bank und zuletzt als Manager einer internationalen Unternehmensberatung.

Klaus Elix hätte auch Künstler werden können. Sein Traum als Jugendlicher: Mit Musik sein Geld zu verdienen. Doch es blieb ein Hobby. Bis heute schreibt und produziert er selbst Rock- und Popmusik. Neue Alben verschenkt er an Freunde und Bekannte. Ansonsten ist seine Musik im Netz zu finden: auf www.newpottart.com. Auch seine Frau, die malt, präsentiert dort ihre Werke. Aber das nur am Rande.

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Der Stockumer reist auch gerne. Um die ganze Welt ebenso wie nach Mallorca im Besonderen. Vor zehn Jahren sei er in Thailand selbst Opfer eines Taschendiebstahls in einem voll besetzten Bus geworden. „Alle Kreditkarten waren weg.“ Doch weil er noch am selben Abend die Karten sperren ließ, ging kein Cent verloren. „Ich hatte nur hinterher jede Menge Lauferei.“ Und er hat gemerkt: „Niemand ist vor so etwas gefeit.“

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Elix kennt auch zwei Fälle im Bekanntenkreis, die auf einen Telefonbetrug hereingefallen sind. Die Masche: Jemand meldete sich, gab sich als Sohn oder Tochter aus, teilte mit, dass das Handy gestohlen worden sei und forderte Geld. Die Täter hatten Erfolg – bei Menschen, von denen Elix nie geglaubt hätte, dass ihnen so etwas passieren könne. „Sie stehen mit beiden Beinen im Leben.“ Als Unternehmensberater habe er auch oft über die vielen Sicherheitslücken gestaunt. „Da hingen schon mal Notizzettel mit Passwörtern neben dem PC.“

Um so wichtiger ist sein Ehrenamt. Klaus Elix wird es mit großem Engagement ausüben. Denn schon in der kurzen Zeit seiner Tätigkeit hat er festgestellt: „Die Menschen hören zu. Man bewirkt etwas.“

Interessierte können Klaus Elix unter 0172 29 66 832 und klaus.elix@gmx.de erreichen.