Witten. Der Zwiebelsackträgerstaffellauf war wieder einer der Höhepunkte der diesjährigen Zwiebelkirmes in Witten. Wer hatte denn diesmal die Nase vorn?
Fast 70 Aktive stehen auf der Ruhrstraße und warten auf den Startschuss. Zum 44. Zwiebelsackträgerlauf auf der Zwiebelkirmes sind 18 Staffeln angemeldet, davon acht der Wittener Laufgruppe „Run for Fun“, sieben Staffeln des PV Triathlon, zwei des ukrainischen Vereins „Wolja e.V.“ und die „Runions“. Auf die Zwiebelsäcke, fertig, los!
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„Die Schwierigkeit bei diesem Lauf ist vor allem die Körperhaltung. Denn der Zwiebelsack ist ganz schön schwer“, erklärt Matthias Dix, der mit „Run for Fun“ am Start ist. Genau 392 Meter geht es über die Startlinie zwischen Sparkasse und evangelischer Pop-Akademie die Ruhrstraße hinauf, bevor es am Wendepunkt kurz vor der Oberstraße wieder 392 Meter hinuntergeht. Die „nur“ 784 Meter haben es vor allem wegen der fünf bis zwölf Kilo schweren Zwiebelsäcke in sich, die die Läuferinnen und Läufer transportieren müssen.
Die anderen Teams warten noch, während die ersten vier Gruppen an den Start gehen: die Männer-Staffel mit Zwölf- und Zehn-Kilo-Säcken. Stadtmarketing-Geschäftsführerin Sandra Gagliardi gibt den Startschuss, der durch Mark und Bein geht, dann wird losgesprintet. Entlang der Ruhrstraße stehen Vereinsmitglieder und andere Kirmesbesucher, die die Athleten anfeuern. Einige Zaungäste bleiben beim Bummeln verwundert stehen. „Warum tun die sich das an?“, fragt sich ein Mann, scheint aber sehr fasziniert zu sein, während er immer wieder klatscht und den Sportlerinnen und Sportlern aufmunternd zuruft.
Die meisten Witten Läuferinnen und Läufer tragen den Zwiebelsack wie eine Nackenrolle
Anmutig und dynamisch rennen die Läufer mit ihrem Zwiebelsack die Ruhrstraße entlang, die meisten tragen ihn wie eine Nackenrolle, während ihn andere links oder rechts über die Schulter werfen. „Mal schauen, ob sie das Tempo halten können“, sagt Moderator Karsten Zierdt. Schiedsrichter Hans Horn schaut konzentriert auf seine Stoppuhr, während die Läufer zurückkommen – eigentlich immer noch sehr dynamisch, nun allerdings mit recht schmerzverzerrten Gesichtern, bevor sie den Sack an den nächsten im Team weiterreichen.
Birgit Prünte und Silke Kliem vom Team „TriZwiebel 15“ bereiten sich mental auf die bevorstehenden Strapazen vor und warten darauf, dass die Staffeln mit sechs und acht Kilo-Säcken starten. „Das wird anstrengend“, mutmaßt Birgit. Die Wittenerin hat eine Sehbeeinträchtigung und eigentlich immer einen Stock dabei, wenn sie unterwegs ist. Heute hilft ihr Silke Kliem, den Sack zu tragen und ihre Teamkollegin die Strecke entlang zu navigieren.
Nach dem Zieleinlauf strahlen die beiden Läuferinnen über das ganze Gesicht. „Die Ruhrstraße steigt bis zum Wendepunkt ganz schön an, das habe ich beim Laufen gemerkt“, sagt Birgit. Sie freut sich, dass Witten jedes Jahr eine Veranstaltung wie diese ins Leben ruft. „Aber es wäre schön, wenn noch mehr Vereine sich beteiligen würden“, so das PV Triathlon-Mitglied.
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Bei der Siegerehrung gibt’s für den ersten Platz jeweils ein Preisgeld von 150 Euro. Der Zweitplatzierte sahnt immerhin 100 Euro ab, der dritte 50 Euro. Das schnellste Team wird „TriZwiebel 1“, die mit ihrer Vierer-Staffel nur sieben Minuten und 33 Sekunden gebraucht haben, den Sack zurück ins Ziel zu schleppen.
Auch der ukrainische Kulturverein „Wolja“ räumt bei den Zehn-Kilo-Männern ab. In der Acht-Kilo-Klasse (Männer) hat das Team „Green green Gras“ von Fun for Run mit acht Minuten und 59 Sekunden die Nase vorn. Bei den gemischten Staffeln gewinnt in der Acht-Kilo-Kategorie das Team „TriZwiebel 8“ mit sieben Minuten und 42 Sekunden. Bei den Sechs-Kilo-Mischstaffeln holt das Team „Ab ins Grüne“ den Pokal in 10 Minuten 27 nach Hause. Bei den Sechs- und Acht-Kilo-Frauen gewinnen die Teams „Catch us if you can“ und „TriZwiebel 4“. Aber eigentlich geht es nur um eins: Hauptsache, dabei zu sein.
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