Witten. Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind. Beim Wittener Stadtmarketing ist es eine neue Geschäftsführung. Der Job: offenbar schwierig.
Beim Wittener Stadtmarketing dreht sich mal wieder das Personalkarussell. Nach Karsten Zierdt, Abteilungsleiter Veranstaltungen & Märkte, hat jetzt auch Geschäftsführerin Silvia Nolte ihr Ausscheiden angekündigt. Gerade in personeller Hinsicht bleibt die Stadttochter, die zur Hälfte der Wirtschaft gehört, eine Baustelle.
Jetzt könnte man neunmalklug daherkommen und sagen: Wir haben’s ja von Anfang an gewusst. Tatsächlich waren Beobachter skeptisch, ob Silvia Nolte mit ihrer Insel-Erfahrung und beruflichen Abstechern in die Berge wirklich nach Witten passt. Am Ende darf das natürlich keine Rolle spielen. Hauptsache, jemand lässt sich wirklich auf die Stadt ein, die sie oder er bestmöglich vermarkten soll.
Das hat die 56-Jährige zweifelsohne versucht. Niemand will ihr den guten Willen absprechen. Aber offenbar fehlte dann doch irgendwie das „Witten“-Gen: das Gespür, was diese Stadt wirklich braucht. Schon traurig, dass sich, von Interims-Geschäftsführerin Inge Nowack einmal abgesehen, offenbar nie jemand findet, der diese Stadt wirklich kennt.
Eine Bleibe-Perspektive sollte bei der Ausschreibung beachtet werden
Eine gewisse Kontinuität täte diesem Job ebenfalls gut. Manche Dinge brauchen eben Zeit. Häufige Personalwechsel sind da eher kontraproduktiv. Andersrum argumentiert: Endlich gibt’s wieder frischen Wind.
Gefragt sind jedenfalls Macherinnen oder Macher, die weitere populäre Veranstaltungen hinbekommen, außerdem einen wieder attraktiveren Weihnachts- und Wochenmarkt. Natürlich war unter Nolte nicht alles schlecht. Es wurden auch gute neue Formate geboren. Aber allein kann das Stadtmarketing nicht viel erreichen. Alle „Player“ in der Stadt müssen an einem Strang ziehen. Das gilt auch für Beirat und Gesellschafterkreis aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Sie müssen diese wichtige Aufgabe mit allen Mitteln unterstützen, mehr denn je.