Witten. Mit der Straßenbahn bis an den Kemnader See – 2021 wurde dazu eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Was ist aus der Idee geworden?

Gerade im Parkchaos rund ums Zeltfestival am Kemnader See wünscht man sich eine zusätzliche Alternative zu den Shuttle-Bussen herbei. Eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 310 von der heutigen Endhaltestelle Heven-Dorf bis zum Freizeitbad Heveney wäre da eine Option. Die Idee gibt es in Witten schon lange. Doch was ist eigentlich der aktuelle Stand der Planungen?

Im Juni 2021 erhielt die Stadt die Zusage vom Land, dass dieses eine Machbarkeitsstudie über eine Bahn bis zum See mit 130.000 Euro fördern wolle. Die Mittel seien ein wichtiger Schritt, damit das Projekt Realität werden könne, sagt damals Stadtbaurat Stefan Rommelfanger. Bis jetzt liegen die Ergebnisse dieser Studie, die auch die Wirtschaftlichkeit verschiedener Optionen prüfen soll, aber nicht vor. „Wir rechnen Anfang 2024 damit“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer.

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In Abstimmung mit Kreis und Bogestra habe es schon einige Vorüberlegungen gegeben, erste Skizzen seien erstellt worden. „Wir haben verschiedene Varianten durchdacht“, so Schäfer. So müsse etwa auch der Radweg mit eingeplant werden. Aktueller Favorit sei die Strecke über die Universitätsstraße weiterzuführen, über die A43-Brücke.

Auch eine Variante entlang der Dorfstraße war angedacht. Diese sei nun weitgehend verworfen. Doch alles hänge nun an den Ergebnissen der Studie, betont Schäfer. „Dann wissen wir, ob oder wie wir weitermachen können.“ Sollte sich keine der Verlängerungsstrecken rechnen, könnte das Projekt auch direkt beendet sein.

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So oder so, bis man gemütlich mit der 310 bis an den Stausee fahren kann, werden noch Jahre ins Land gehen – schon allein wegen der Bauzeit. Und sollte die Stadt die Verlängerung der Linie über die Universitätsstraße weiterverfolgen, kommt noch ein limitierender Faktor hinzu. Die Autobahn GmbH des Bundes treibt derzeit den sechsspurigen Ausbau der A43 voran. Dafür muss auch eben jene Brücke saniert werden. Bevor dies nicht geschehen ist, werde die Stadt dort nicht tätig werden, so Schäfer.

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Ausgebaut wird die A43 von Norden nach Süden. Aktuell laufen die Bauarbeiten im Bereich Herne. Im nächsten Jahr sollen die ersten vorbereitenden Arbeiten auf Bochumer Stadtgebiet starten, 2025 dann dort die erste Brücke gebaut werden. Für Witten gebe es bislang noch keinen Zeitplan, so Sprecher Anton Kurenbach. Der Traum von der Bahn zum See wird also wohl noch lange nicht in Erfüllung gehen.

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