Witten. Das Ruhrgebiet braucht Leuchtturmprojekte, heißt es immer. Eine Verlängerung der Straßenbahn von Witten zum Kemnader See würde dazu gut passen.

Nein, bitte noch gleich zur Haltestelle rennen. So gern man es auch täte. Noch fährt die Straßenbahn nicht von Witten durch bis zum Kemnader See. Und es ist derzeit auch noch völlig offen, ob dies eines schönen Tages tatsächlich der Fall sein wird. Aber immerhin nehmen die Planer jetzt schon mal Geld für eine Art Machbarkeitsstudie in die Hand. Das ist doch zumindest ein Anfang.

Solche Vorhaben wie die mögliche Verlängerung der 309/310 von Heven-Dorf bis zum Kemnader See sind genau die Projekte, die wir brauchen. Praktisch, ökologisch, ein großer Wurf für die Umwelt und die Menschen. Die gute alte Straßenbahn steht neuerdings ja wieder für die viel beschworene Verkehrswende.

Verlängerung der Straßenbahn zum Kemnader See wäre eine attraktive Alternative zum Auto

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Natürlich werden die Blechlawinen dann nicht gleich vom Parkplatz des Freizeitbads Heveney verschwinden. Aber eine Straßenbahn, die den See im Viertelstundentakt ansteuert, wäre eine unglaublich attraktive Alternative, vorausgesetzt, der Ticketpreis stimmt. Frag nach zum Beispiel in Klagenfurt, wo man locker mit der Tram raus zum herrlichen Wörthersee fahren kann.

Hoffentlich endet das ehrgeizige Projekt vor unserer Haustür aber nicht in der Planungssackgasse. Um solche Vorhaben voranzutreiben, müssen alle Beteiligten ein bisschen größer denken. 2022 sind Landtagswahlen. Das muss nichts Schlechtes bedeuten. Denn darauf wird es am Ende ankommen: Wird die neue Regierung die Millionen durchwinken?