Witten. Sechs von 22 Parkplätzen sollen im Hammertal in Witten entfallen. Ziel ist mehr Sicherheit für Radfahrer. Die SPD sollte ihren Protest aufgeben.
Der Wegfall einiger weniger Parkplätze im Hammertal beschäftigt mittlerweile die halbe Spitze der Baubehörde und hat längst die Politik erreicht. Aus gesamtstädtischer Sicht wirkt der Streit banal und mutet wie eine Posse an. Aus Sicht der Anwohner und Gewerbetreibenden mag der Kampf um Stellplätze vor den Geschäften verständlich sein. Doch irgendwann muss man sich in der Mitte treffen. Dieser Punkt scheint jetzt erreicht zu sein. Die Stadt hat einen akzeptablen Kompromiss vorgelegt.
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Natürlich kann man lange darüber diskutieren, wie viele Radfahrer eigentlich durchs Hammertal fahren und womöglich gefährdet sind, weil ihr Schutzstreifen zu nah an den parkenden Autos im Ortskern vorbeiführt. Aber von einer „Ausnahme“ für auswärtige Fahrradfahrer zu sprechen, wie es SPD-Ortsvereinschef Kuhn in Bezug auf den neu geplanten, umstrittenen „Sicherheitstrennstreifen“ tut, geht an der Sache vorbei.
Es geht um die Umsetzung von Regeln
Denn hier geht es nicht um „Ausnahmen“ für Radfahrer, ob einheimische oder auswärtige, sondern um die Umsetzung von Regeln. Die Polizei hat den heutigen Verlauf des Schutzstreifens bemängelt und die Stadt muss handeln. Tut sie das nicht und kommt es zu einem Unfall, gibt es ein Problem. Auch rechtlich.
Sechs von 22 Parkplätzen sollen jetzt entfallen. Das mag aus Anwohner- und Händlersicht immer noch zu viel sein. Aber es gibt ja auch im Umfeld noch Parkmöglichkeiten, die nun geprüft werden. Und mit einem hat der Stadtbaurat bestimmt Recht: Das Hammertal kann sich glücklich wähnen, überhaupt einen Supermarkt mit großem Parkplatz zu haben. Von einem „sterbenden Dorf“ kann deshalb nicht die Rede sein. Die SPD sollte die Größe haben, ihren Antrag zum Verzicht auf eine Neumarkierung zurückzuziehen.