Witten. Es gibt Tage, die sich zum Innehalten geradezu anbieten. Der Regen am Karfreitag passte gut dazu. Und auch Ostern in Witten ist eine Chance dafür.

Möchten Sie jetzt auf Malle sein? Oder in der Sonne auf den Kanaren liegen? Okay, es gibt Schlimmeres und nach diesem verregneten Karfreitag könnten solche Wunschträume nahe liegen. Aber ehrlich gesagt: Ich bin froh, zuhause geblieben zu sein. Nicht nur, weil einer die Zeitung machen muss.

Kein Erwartungsstress wie zu Weihnachten

Ostern, das sind – jetzt einmal von der religiösen Bedeutung abgesehen –willkommene freie Tage. Zeit für Muße und zum Innehalten, ohne den Vielfachverwandtenbesuchsgeschenkekocherwartungsstress von Weihnachten. Es muss auch nicht alles besinnlich sein. Der gestrige Karfreitag bot dafür keinen Anlass, stand hier doch das Thema „Tod und Leid“ im Mittelpunkt.

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Auf meinen Alltag übertragen, bedeutet es für mich: Demut. Eine liebe, vertraute Person liegt seit Monaten schwerstkrank in der Klinik. Wird dieser Mensch jemals wieder der alte sein, so lustig und unverwüstlich, wie wir ihn kannten? Was erwartet ihn, wenn er wieder aus dem Krankenhaus entlassen wird?

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Aus dem Verwandtenkreis erreicht mich am Karfreitagmorgen eine andere, zwar erwartete, aber wie so oft dann doch überraschende Todesnachricht. Es war Erlösung und doch viel zu früh.

Demut, weil es uns immer noch so gut geht

Wieso ich von Demut spreche? Ich könnte es auch Dankbarkeit nennen. Weil es mir, meiner Familie, den meisten Freunden und Kollegen gut geht. Weil wir gesund sind, Arbeit haben, selbstständig unser Leben meistern können, hierzulande in Frieden leben und ich es mir aussuchen kann, ob ich demnächst wieder nach Mallorca oder Mykonos fliege.

Ich wünsche Ihnen frohe Ostern – wo auch immer Sie gerade sind.

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