Witten. Tut es das Fahrzeug nicht mehr, stellen viele es in Witten einfach so ab. Suche nach Halter wird für die Stadt oft zu einer Herausforderung.

Der schwarze Golf an der Hans-Böckler-Straße neben dem IG Metall-Haus hat seine besten Tage hinter sich. Der Lack ist verdreckt, die Luft scheint auch allmählich aus den Reifen zu entweichen. Auch das Nummernschild und die Zulassung fehlen. Der Halter wusste wohl nicht mehr wohin damit und hat sein Auto einfach so abgestellt. Das ist in Witten kein Einzelfall.

Alleine in diesem Jahr sind nach Angaben der Verwaltung 60 herrenlose Fahrzeuge gemeldet worden, im gesamten Jahr 2022 waren es deutlich über 100. Dazu zählen einerseits Autos, bei denen der TÜV abgelaufen ist. Für diese ist dann der Kreis zuständig. Zum anderen gibt es abgestellte Pkw, die nicht zugelassen sind. Dort wird dann die Stadt aktiv.

Stadt Witten kann Besitzer nicht immer ermitteln

Das ist aber nicht immer so einfach. Das Problem: Der Besitzer oder die Besitzerin können nicht immer so leicht ausfindig gemacht werden. „Die meisten Fahrzeuge werden nach einem ersten Hinweis von uns an den Halter oder die Halterin von diesen entfernt“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Gelingt das nicht, müsse man die Betroffenen in mehreren Schritten anschreiben und dazu auffordern, das Auto zu entfernen.

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„Damit wir ein Fahrzeug abschleppen können, müssen wir also einige rechtliche Schritte gehen“, sagt Schäfer. Das sei letztendlich auch logisch, da es sich um den „Besitz eines Menschen“ handele. Für diejenigen, die ihr Auto einfach so abstellen, kann es ganz schön teuer werden. Ein nicht angemeldetes abgestelltes Fahrzeug im öffentlichen Raum wird von der Stadt als unerlaubte „Sondernutzung“ gesehen. Pro Tag müssen der Halter oder die Halterin, so sie ermittelt werden können, 6,60 Euro zahlen. Zudem könnten weitere Kosten für das Abschleppen entstehen. Dabei können schnell mehrere hundert Euro zusammenkommen. Gelingt es aber trotz aller Bemühungen nicht, den Fahrzeughalter zu ermitteln, bleibt die Stadt auf den Kosten sitzen.

Pkw verkommt auf Toom-Parkplatz

Für Aufsehen hat im vergangenen Jahr ein heruntergekommener Pkw auf dem Toom-Parkplatz an der Dortmunder Straße gesorgt, der wohl besser auf den Schrottplatz gehört hätte. Die Scheiben waren eingeschlagen, die Reifen platt, die Motorhaube beschmiert. Zudem lagen im Auto Elektronikartikel, Wandfarbe und Teppiche. Unter dem Fahrzeug sammelte sich bereits Unkraut an. Da es sich um ein Privatgelände handelte, musste damals der Eigentümer tätig werden.

Für den Golf an der Hans-Böckler-Straße bahnt sich übrigens eine Lösung an. „Den letzten Halter haben wir ermittelt und haben inzwischen angestoßen, dass wir das Fahrzeug entfernen können“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Aber auch das hat drei Monate lang gedauert. Andere Verkehrsteilnehmer hätten sich über den belegten Parkplatz gefreut.

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