Witten. Der TÜV-Report in Witten dürfte den Prüferinnen und Prüfern einige Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Es gibt aber auch positive Nachrichten.

Wie jedes Jahr hat die TÜV-Station an der Liegnitzer Straße in Witten wieder ihren Report für dieses Jahr vorgelegt. Dabei dürften die Zahlen den Prüferinnen und Prüfern allerdings ein paar Sorgenfalten auf die Stirn treiben.

Zwar haben knapp 60 Prozent der vorgeführten Autos ihre TÜV-Plakette sofort erhalten. Bei 40 Prozent der Fahrzeuge wurden allerdings erhebliche und gefährliche Mängel festgestellt. Sie mussten zunächst behoben werden, bevor die Plakette auf das hintere Kennzeichen geklebt wurde. 46 Prozent der Autos hatten gar keine Mängel. 13 Prozent wiesen geringe Schäden auf.

Mehrere Mängelfaktoren in Witten

Je älter die Fahrzeuge bei der TÜV-Vorführung sind, desto höher ist die Zahl derer, die es im ersten Anlauf nicht schaffen. Bei ihrer ersten Hauptuntersuchung (HU) weisen fünf Prozent der Autos, die drei Jahre alt sind, schon erhebliche Mängel auf. Nach fünf Jahren sind es bereits neun Prozent, so der TÜV Nord.

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Mängelfaktor Nummer eins bleiben Licht und Elektrik. Es folgen „Achsen, Räder, Reifen“ sowie „Umweltbelastung“ und Probleme mit der Bremse. Allerdings ist die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich erneut gesunken. Dazu trägt nach Auffassung der Prüfer nicht zuletzt die alljährliche Beleuchtungsaktion im Oktober bei. Ziel ist es, hier bereits vorbeugend Schäden am Licht zu erkennen und zu beheben.

Insgesamt zieht der TÜV Nord aber ein positives Fazit. So sei die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln im gesamten Verbreitungsgebiet auf einem „konstant niedrigen Niveau“, heißt es im Bericht. Das zeige, wie wichtig und nachhaltig die Hauptuntersuchung sei.

Leiter der Station in Witten zieht positives Fazit

Auch der neue Leiter der TÜV-Station in Witten, Jens-Christopher Knauf, ist insgesamt mit den Ergebnissen in diesem Jahr zufrieden. Die „aktuell niedrigen Mängelquoten“ sprechen seiner Ansicht nach dafür, „dass die Sicherheit von Fahrzeug- zu Fahrzeuggeneration steigt“. Außerdem legten die Autohersteller „einen Fokus auf die Langzeitqualität“. Autohäuser und Werkstätten hätten ebenfalls einen großen Anteil an der Quote.

„Wer sein Auto regelmäßig zu den empfohlenen Inspektionsterminen in einer guten Fachwerkstatt warten lässt, hat bei der Hauptuntersuchung weniger Mängel an seinem Fahrzeug und mehr Freude an sicherer, individueller Mobilität“, sagt Knauf.

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Der 26-Jährige hat am 1. Juli die Leitung der Tüv-Stelle in Witten übernommen. „Bei mir vermischen sich Hobby und Beruf“, sagt der Maschinenbauingenieur. Schon als 15-Jähriger hat er in jeder freien Minute an seinem Mofa geschraubt.

Jens-Christopher Knauf leitet seit Juli die TÜV-Station an der Liegnitzer Straße in Witten.
Jens-Christopher Knauf leitet seit Juli die TÜV-Station an der Liegnitzer Straße in Witten. © TÜV Nord | TÜV Nord

Im Durchschnitt sind die Autos, die an der Liegnitzer Straße vorgeführt werden, bereits knapp zehn Jahre alt und haben mehr als 91.000 Kilometer auf dem Tacho. Allmählich kommen aber auch modernere Autos auf den Hubtisch. „Langsam treten auch E-Fahrzeuge vereinzelt auf“, sagt Knauf. Die HU läuft dabei ähnlich wie bei Verbrennermotoren ab. Bei reinen batteriebetriebenen Elektroautos entfällt natürlich die Abgasuntersuchung (AU), die bei Hybridfahrzeugen wiederum Pflicht ist.

Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich übrigens die Farbe der Plakette von Braun auf Rosa. Dann ist zum Beispiel für die Polizei direkt erkennbar, wenn der HU-Termin überzogen wurde. Nach mehr als zwei Monaten ist ein Verwarngeld fällig, ab dem achten Monat kommt noch ein Punkt in Flensburg hinzu.

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