Witten. Eine „Gefahrenzone“ an der Ardeystraße in Witten sorgt weiter für Diskussionen. Geplante Maßnahmen wurden noch nicht umgesetzt. Woran hakt es?
Die SPD in Witten fordert weiter schnelle Maßnahmen, um die Gefahrenzone an der Ardeystraße im Herrenholz zu entschärfen. In dem Waldstück bis zur Kreuzung Ardeystraße/Herdecker Straße hatte es in den letzten drei Jahren drei schwere Unfälle gegeben. Bereits im Juni vergangenen Jahres wurde beschlossen, dass der Streckenabschnitt dort sicherer gemacht werden soll.
„Eigentlich sollten im Gefahrenbereich der Kurve die Leitplanken verlängert werden. Und pfeilförmige Richtungstafeln sollten dem Verkehr eine bessere Orientierung bieten“, sagt Ratsherr Holger Jüngst. Passiert sei bislang allerdings noch nichts. Auf Nachfrage habe Bürgermeister Lars König jetzt erklärt, dass die Stadt den Landesbetrieb Straßen NRW, der dafür verantwortlich ist, wiederholt an diese Verpflichtung erinnert habe – letztmalig am 23. Februar.
SPD in Witten fordert weiter Tempo 50
„Solche Dinge sind nicht immer so schnell und leicht umzusetzen“, sagt Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW. Die Maßnahmen gingen auf Beschlüsse der Unfallkommission zurück. „Dann mussten wir das erst einmal prüfen.“ Dazu gehört unter anderem die Abstimmung mit Versorgern, um zu schauen, ob dort etwa Leitungen liegen.
Die Prüfungen seien nun abgeschlossen. „Wir werden die Unfallkommission bald darüber informieren, wie es weitergeht“, sagt Berg. Ein genaues Zeitfenster könne aber nicht genannt werden. Die Straßenmarkierungen seien allerdings bereits überprüft worden. „Da ist alles in Ordnung.“
Stadt führte Geschwindigkeitsmessungen durch
Der SPD reichen die vorgeschlagenen Maßnahmen aber noch nicht. Vor allem die Vorgabe, dort 70 Stundenkilometer (km/h) fahren zu dürfen, stört die Sozialdemokraten „Was wir wirklich für mehr Sicherheit brauchen, ist Tempo 50 auf dieser Strecke“, sagen die Ratsherrn Holger Jüngst und Claus Humbert. Das hätten auch die Geschwindigkeitsmessungen ergeben. Die Ergebnisse liegen mittlerweile vor.
Lesen Sie auch:
- Witten: Polizei zählt mehr Verstöße – aber weniger Unfälle
- Stadt will Unfallbrennpunkte in Witten entschärfen
- Gefahrenstelle im Herrenholz noch immer nicht entschärft
„Die Messungen im Bereich der Einmündung Herdecker Straße und nahe dem Hotel Peters Burg haben in beiden Fahrtrichtungen Durchschnittswerte zwischen 58 und 60 km/h ergeben“, erklärt Jüngst. Die Messstellen lagen dabei in den Bereichen, wo Tempo 50 erlaubt ist. „Wie schnell mögen die Autos dann wohl auf der Strecke dazwischen gewesen sein?“, fragt er sich und geht davon aus, dass viele Autos mit mehr als 70 km/h unterwegs gewesen seien. Straßen NRW kann diese Annahme allerdings nicht bestätigen. „Die Messungen waren in einem moderaten Bereich“, sagt Andreas Berg, ohne konkrete Zahlen zu nennen.
Die Ardeystraße ist aber nicht der einzige Brennpunkt in der Stadt. Erst zuletzt wurde zum Beispiel an der Kreuzung Crengeldanzstraße/Sprockhöveler Straße die Ampelschaltung optimiert, um die Situation dort übersichtlicher zu machen. Die Stadt ist dabei im gesamten Gebiet unterwegs, um zu schauen, wie die Sicherheit erhöht werden kann. Auch Temposünder werden immer wieder herausgefischt. Bewusst wird nach Angaben der Stadt regelmäßig an unterschiedlichen Orten geblitzt, insbesondere vor Kitas, Schulen und Altenheimen. Auch an der Ardeystraße sollte sich also jeder besser an die Vorschriften halten.