Witten. Die Stadt Witten baut Zug um Zug die Haltestellen barrierefrei um. Diese Stationen sollen nun in nächster Zeit an der Reihe sein.
Die Stadt baut nach und nach Bus- und Bahnhaltestellen barrierefrei um. Ein gutes Drittel hat sie auch schon geschafft und sich für dieses Jahr weitere Stationen vorgenommen.
Mit insgesamt 159 Haltestellen gibt es da auch einiges zu tun, wenngleich auch die Stadt nicht für alle, wohl aber die meisten zuständig ist. Um einige muss sich das Land NRW kümmern. Aktuell sind die Bauarbeiter mit den Stationen an der Friedrich-List-Straße und am Karl-Marx-Platz beschäftigt.
Zum Umbau gehören auch taktile Elemente für Sehbehinderte in Witten
Ob hier oder anderswo, stets kommt es darauf an, Voraussetzungen für die Niederflurfahrzeuge zu schaffen. Sie machen, wenn man so will, einen „Knicks“ vor den Fahrgästen, können sie doch Ein- und Ausstiegsbereiche absenken. Damit aber nun auch wirklich keine Höhenunterschiede mehr bleiben an den Haltestellen werden dort passende Bord- und Pflastersteine verlegt. Das macht das Leben für Rollstuhlfahrer, Nutzer von Rollatoren oder auch Eltern mit Kinderwagen leichter. Zudem geht mit einem solchen Umbau einher, dass taktile Elemente für sehbehinderte Menschen montiert werden.
Als nun vor Jahren schon die Stadt damit begann, die Haltestellen umzubauen, musste sie erst einmal festlegen, welche sie sich zuerst vornehmen sollte. Da hatten die mit den höchsten Fahrgastzahlen sicherlich Vorrang. Wie Stadtsprecherin Lena Kücük erklärt, gibt es bei der Auswahl auch noch andere Kriterien. Wenn dort ohnehin gerade Straßenbauarbeiten anstehen, dann biete es sich unter Umständen an, auch die Haltestellen umzumodeln. Planungs- und Tiefbauamt stimmen sich nach ihren Worten jährlich ab, um möglichst effizient zu arbeiten. Als Beispiele aus jüngster Zeit sind hier „Auf dem Hee“, „Ziegelstraße“, „Diakonissenstraße oder „Brunebecker Straße“ zu nennen.
Ganz oben auf der Vorrangliste stehen für die nächste Zeit, so Kücük, folgende Haltestellen: Sonnenschein, Almstraße, Bruchschule, Holzkamp Gesamtschule, Gerdesstraße, Dortmunder Straße und Durchholzer Platz. Welche Stationen sich die Stadt im nächsten Jahr vornehmen will, ist derzeit noch offen, die Planungen sollen demnächst beginnen.
Bogestra hat in Witten bereits komplett auf Niederflurtechnik umgestellt
Die Kosten für den Umbau einer einzelnen Haltestelle schwanken erheblich. Je nach Aufwand können bis zu 100.000 Euro zusammenkommen. Allerdings kann die Stadt Fördergelder erhalten, um damit einen erheblichen Teil der Kosten abzudecken. Für das Jahr 2023 stehen 180.000 Euro und 2024 dann 200.000 Euro im Haushalt bereit.
Der Sozialverband SoVD hofft darauf, dass der Umbau der Haltestellen zügig vorankommt, sagt der Vorsitzende Siegfried Boldt. Viele ältere und auch gehbehinderte Menschen seien nun mal auf Bus und Bahn angewiesen. „Sie kommen natürlich besser zurecht, wenn sie ohne Hindernisse ein- und aussteigen können.“ Zugleich wisse der Sozialverband aber, dass die Stadt sich darum bemühe, Schritt für Schritt die einzelnen Haltestellen anzugehen.
Dass der Umbau von stark genutzten Stationen Vorrang habe, lasse sich nachvollziehen. Das zeige sich unter anderem am Beispiel Herbede. Die Haltestellen am Kreisverkehr seien bereits entsprechend ausgestattet. Sicherlich bestehe jetzt der Wunsch, dass in absehbarer Zeit Haltestellen wie in der Knappensiedlung oder an der Katholischen Kirche folgen.
Die Bogestra hat derweil in ganz Witten nur noch Busse und Bahnen mit Niederflurtechnik im Einsatz, sagt Sprecher Christoph Kollmann. Die Umstellung habe das Unternehmen für die Ruhrstadt vor rund zwei Jahren abgeschlossen.