Witten. Ab Oktober sollen die Variobahnen durch Witten rollen. Weil diese länger sind als die jetzigen Straßenbahnen, werden zwei Haltestellen erneuert.

Ende Oktober will die Bogestra mit dem Ausbau der Straßenbahnstrecke der Linien 309 und 310 in Witten fertig sein und dann die modernen Variobahnen auf die Schiene schicken. Doch nicht nur an den Gleisen wird gerade mit Hochdruck gearbeitet. Die Stadt Witten hat am Dienstag (11.8.) damit begonnen, zwei Haltestellen in Heven umzubauen. Aktuell wird am Wannen die Haltestelle „Friedrich-List-Straße“ verlängert. Die Straßenbahnen halten dort nicht mehr.

Fahrgäste werden von dem Umbau profitieren. In die neuen Niederflurbahnen kann man ebenerdig, also ohne Treppen, einsteigen. Dieser barrierefreie Ausbau ist ein Grund für die Bauarbeiten. Außerdem sind die Variobahnen länger – 30 Meter, die derzeitige Straßenbahn misst nur 18 Meter. „Auch das Lichtraumprofil ist etwas unterschiedlich“, so Stadtsprecher Jörg Schäfer.

Aus einer Doppelhaltestelle wird eine einzelne gemacht

Die Verlängerung der Haltestelle „Friedrich-List-Straße“ ist nur provisorisch. In einem zweiten Schritt werden die heutigen Ein- und Aussteigestellen – es gibt jeweils eine links und rechts der Schienen – komplett umgebaut, so die Stadt. Aus der Doppelhaltestelle wird dann eine einzelne, für beide Fahrtrichtungen. Sie wird etwas verlegt und barrierefrei sein.

Die Haltestelle Hardel folgt in Kürze. Diese wird direkt barrierefrei ausgebaut, auch hier wird die Plattform verlängert.

Hevenerin fühlt sich ohne nah erreichbaren Haltepunkt eingesperrt

Der aktuelle Umbau bereitet allerdings einigen Fahrgästen Probleme. Leserin Elisabeth Ulrich wurde überrascht davon, dass die „Friedrich-List-Straße“ nicht mehr angefahren wird. „Ich bin schwer gehbehindert und schaffe es nicht, zur nächsten Haltestelle zu gehen“, schreibt sie uns. Mit diesem Problem sei sie nicht allein: „In den Siedlungen hier leben viele ältere Menschen, die eine weitere Strecke nicht gehen können.“ Als sie am Dienstag vergeblich zur Haltestelle ging, mussten mit ihr gleich drei weitere Fahrgäste wieder umkehren. „Es gibt hier keine erreichbare Alternative. Wir fühlen uns einfach zu Hause eingesperrt, das kann es nicht sein!“

Stadt und Bogestra bedauern die Einschränkungen, können das Problem aber nicht beheben. Beide Seiten der Haltestelle würden zeitgleich um- bzw. zurückgebaut, deswegen könne man an beiden Haltepunkten nicht stoppen. „Wir müssen auch an die Sicherheit der Fahrgäste und Arbeiter denken“, so Christoph Kollmann, Sprecher der Bogestra. Mögliche Alternativen seien die anderen Straßenbahn-Haltestellen (Hardel und Heven Hellweg) sowie die Bushaltestellen der Linien 320 und 375.

Ein Lichtblick: In gut zwei Wochen soll die schwierige Situation überstanden sein, spätestens am 28. August will die Bogestra die Baustelle fertigstellen. „Für die Menschen die dort wohnen, ist dieser Umbau durch die Stadt Witten eine sehr gute Sache“, tröstet Christoph Kollmann. „Der Zugang zu den Straßenbahnen wird deutlich verbessert.“

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