Witten. Die Herausforderungen für das Schulschwimmen in Witten werden immer größer. Nicht nur defekte Becken sorgen an den Schulen für Probleme.

Defekte Schwimmbecken, höhere Anforderungen an die Lehrkräfte und Probleme bei den Bustransfers: Das Schulschwimmen in Witten wird zu einer immer größeren Herausforderung. Wie im Schulausschuss nun deutlich wurde, gibt es deshalb bereits Überlegungen, das Konzept zu überdenken.

„Wir haben nur wenig Schwimmkapazitäten in der Stadt“, sagt Dezernent Frank Schweppe. Diese sowieso geringen Kapazitäten würden durch die Ausfälle des Hallenbads in Annen und des Lehrschwimmbeckens der Brenschenschule noch einmal reduziert. Zudem wisse man nicht, wie die Zukunft des Annener Hallenbads überhaupt aussieht. „Da geht es ja auch darum, ob es nur saniert wird oder auf Dauer ein Neubau kommt“, sagt Schweppe. Hier wolle man sich noch einmal mit den Stadtwerken zusammensetzen und andere Modelle besprechen, sollte das Bad noch länger nicht zur Verfügung stehen. „Wir müssen unsere Partner in die Gespräche mit einbeziehen.“

Stadt Witten kann sich längere Blockzeiten vorstellen

Aber nicht nur die geringen Kapazitäten sorgen für Probleme, auch logistisch ist das Schulschwimmen mittlerweile eine große Herausforderung. „Ich habe vor kurzem mit dem Schulleiter eines Gymnasiums gesprochen, der mir erzählt hat, dass die Nettobadezeit nach Anfahrt und Umziehen gerade einmal bei 30 Minuten liegt – wenn es gut läuft“, erzählt Schweppe. Auch hier müsse man ansetzen und zum Beispiel schauen, dass die Blockzeiten, in denen der Schwimmunterricht stattfindet, erweitert werden.

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Ein Grund für die Verzögerungen liege unter anderem beim Transfer, wo es immer wieder zu Problemen komme, wie im Schulausschuss deutlich wurde. So berichtete ein Mitglied des Ausschusses, dass Kinder der Borbachschule öfter nicht zum Schwimmen oder generell zum Sport kämen, weil der Bus ausfalle. Zudem gebe es Kommunikationsprobleme zwischen den Schulen und dem Busunternehmen.

„Es muss doch möglich sein, zumindest Bescheid zu sagen, wenn der Bus nicht kommt, damit die Kinder nicht umsonst in der Kälte warten“, so das Ausschussmitglied. Dem Amt für Jugendhilfe und Schule ist das Problem bereits bekannt. Man habe das Busunternehmen, das für Witten zuständig ist, schon aufgefordert, kritisch auf die Strecken zu blicken und gegebenenfalls alternative Routen zu fahren.

Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler werden weniger

Das Problem sei dabei oft die Verkehrslage in Witten. Ebenso wie andere Autofahrerinnen und Autofahrer müssten sich eben auch die Busse durch die Baustellen der Stadt kämpfen. Bald gebe es aber eine neue Ausschreibung für einen Transferdienstleister. In Zukunft wolle man diese Aspekte bereits frühzeitig berücksichtigen und mit dem Unternehmen vorab besprechen, damit die Kinder nicht mehr in der Kälte warten müssen, sondern möglichst viele Bahnen ziehen können.

Denn: Wie wichtig das Schulschwimmen noch immer ist, zeige sich an den nach wie vor oftmals geringen Schwimmkenntnissen der Kinder. „Früher war es häufig so, dass Schülerinnen und Schüler schon selbst den Freischwimmer oder das Bronzeabzeichen gemacht haben“, sagt Schuldezernent Schweppe. Das sei mittlerweile aber immer seltener der Fall. „Die Eltern legen die Aufgabe meist in die Hände der Schulen.“ Alleine deshalb sei es wichtig, dass der Schwimmunterricht in Witten auch zukünftig auf einer sicheren Basis steht.