Witten. Bei ihrer ersten Energiespar-Sprechstunde an diesem Samstag haben die Stadtwerke Witten auf großes Interesse gesetzt. Denn es gab viele Tipps.
Viele Gedanken und Gespräche der Menschen drehen sich aktuell um die drohende Energieknappheit und die damit verbundenen hohen Kosten bei der Strom- und Gasversorgung im kommenden Herbst und Winter. Die Stadtwerke Witten haben deshalb am Samstag (20.8.) erstmals eine Energiespar-Sprechstunde angeboten. Dafür öffnete das Kundencenter Impuls am Rathaus den ganzen Vormittag lang. Bei der ersten von vier Veranstaltungen war die Resonanz allerdings überschaubar.
Experten in Witten beraten zu Tarifen
Mehrere Experten waren vor Ort, um Kunden und Interessenten persönlich zu Fragen über Abschläge, Tarife und Zahlungsmodalitäten zu beraten. Stadtwerke-Kunde Enriquez informierte sich ausführlich über anstehende Erhöhungen seines laufenden Tarifs. Er hat Glück: Da sein Vertrag bis 2023 läuft, muss er voraussichtlich zehn bis zwölf Cent pro verbrauchter Kilowattstunde Gas weniger zahlen als Neukunden.
Gute Nachricht von Markus Borgiel, Hauptabteilungsleiter Vertrieb und Beschaffung: Er schätzt die Entwicklung in naher Zukunft persönlich so ein, dass sich der Strommarkt vor allem durch politische Entscheidungen normalisieren werde. In Sachen Gas gehe er jedoch davon aus, dass der Mangel definitiv eintreffen werde.
Auch Freibad Annen war Thema
Kundenberater Patrick Widera und Beraterin Noelle Wiggers hatten ganz anderes zu tun. Sie halfen einem jungen Mann zunächst bei der Beantragung einer vergünstigten Schwimmbadkarte. Einmal bei den Stadtwerken vor Ort, äußerte der begeisterte Schwimmer auch seine Enttäuschung über die vorzeitige Schließung des Freibads.
Und er hatte eine Frage: „Warum kommen im Annener Freibad keine alternativen Techniken wie Photovoltaik zum Einsatz?“ Warmes Wasser zur Aufheizung des Badewassers könne, das hätte er mal woanders gesehen, durch schwarze Schläuche erzeugt werden, die über eine Liegewiese verlegt werden. Zudem schlug er vor, das aufgeheizte Wasser im großen Schwimmerbecken über Nacht mit einer Folie abzudecken, damit es nicht abkühlt.
Stadtwerke Witten helfen auch beim Einbau neuer Systeme
Berater Widera nahm die Ideen gerne entgegen, äußerte jedoch Zweifel an der Umsetzung: Es fehle an geeignetem Platz für Photovoltaik-Module. Auch müsse jemand gefunden werden, der die Folie am Abend aufs Wasser zieht und morgens wieder aufrollt.
Weitere Tipps und Informationen rund um das Thema Energiesparen im Hause sowie zu modernen Heizungssystemen und regenerativer Energie wie dem Einbau von Photovoltaik, Wärmepumpen oder Elektromobilität wären die Berater gerne losgeworden.
Noch drei weitere Termine
Die Stadtwerke bieten noch weitere Energiespar-Sprechstunden an drei Samstagen an: 27. August, 3. und 10. September. Das Kundencenter Impuls an der Hauptstraße 7 ist dann von 8.30 bis 12 Uhr geöffnet. Eine Terminvereinbarung ist nicht erforderlich.
Weitere nützliche Tipps gibt’s auch auf der Website unter stadtwerke-witten.de/energiesparen.
Nicht nur das: Wer sich für etwas Neues entscheide, den würden die Stadtwerke außerdem bei der Umsetzung unterstützen und entsprechende Dienstleister ins Boot holen. Denn: Ob etwa eine Photovoltaik-Anlage eingebaut werden könne, müsse man vor Ort klären. „Da gibt es keine Lösung von der Stange“, sagt Berater Christian Dresel. Der Energieverbrauch bestehender Heizungsanlagen könne aber beispielsweise durch eine nächtliche Absenkung der Wassertemperatur oder durch regelmäßige Wartung der Heizung durch einen Fachbetrieb gesenkt werden.
Trotz aller Sorgen angesichts der drohenden Szenarien: Die Resonanz der Verbraucher bei der ersten Energiespar-Sprechstunde im Kundencenter war überschaubar. Nur etwa 20 Besucher fanden diesmal den Weg ins Impuls am Rathaus. Wer den Termin verpasst hat: Drei weitere Chancen gibt es noch.