Witten. Die Stadt Witten will vor allem in Schulen, Sporthallen und öffentlichen Gebäuden Energie sparen. Das kommt jetzt auf die Bürger zu.
Die Stadt will Energie sparen. Dazu hat sie schon ein Bündel an Maßnahmen beschlossen, weitere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Ein Überblick.
Kalte Duschen sorgten bereits für einen Aufschrei unter den Wittener Sportvereinen
Nach und nach schaltet die Stadt in den Duschen von 18 Sporthallen das heiße Wasser ab. Die Entscheidung hat bereits zu einem großen Aufschrei unter den Sportvereinen geführt. Die Verwaltung bleibt aber bei ihrem Beschluss. Da die Duschen aus hygienischen Gründe alle 72 Stunden durchgespült werden, „müssen wir das Wasser immer wieder neu aufheizen“, sagt Gebäudemanager Klaus Böde. Das verschlinge jede Menge Energie.
Ebenfalls in 18 Sporthallen dreht die Stadt mit Beginn der Heizperiode die Thermostate runter. Waren sonst um die 20 Grad üblich, sollen es künftig um die 18 Grad sein.
Im Fall von weiteren 16 Sportstätten prüft die Verwaltung, inwieweit sie Gas- und Stromverbrauch verringern kann. Die Heiztechnik dieser Standorte ist beispielsweise mit benachbarten Wohnungen verbunden.
In den Schulen sinkt das Thermometer auf 20 Grad
Auf kühlere Räume müssen sich auch Schüler, Lehrer und städtische Mitarbeiter einstellen. Herrschte in den 27 Wittener Schulen sonst eine Temperatur von 22 Grad, sind es im bevorstehenden Herbst und Winter nur noch 20 Grad. Das ist nach dem Arbeitsschutz für sitzende Tätigkeiten die unterste Grenze, so Böde.
Bei den vier Wittener Lehrschwimmbecken (Hüllberg-, Brenschen-, Pferdebachschule, Buchholz) prüfe man noch, ob das Wasser auch kälter als 28 oder 29 Grad sein darf, erklärt der Gebäudemanager. „Allerdings gehören zu den Nutzern vor allem Kinder und ältere Menschen.“ Da müsse man sehr genau überlegen, was rechtlich möglich und vor allem auch zumutbar sei, so Böde. Wahrscheinlich richte man sich aber nach dem Vorbild anderer Städte aus, die auf 25 Grad runtergehen wollen.
Verwaltung prüft das zeitweise Abschalten von Ampeln und Straßenlaternen
Die Straßenlaternen nachts abzuschalten, das haben jüngst die Grünen gefordert und an ihren zwei Jahre alten Antrag erinnert. Der Umweltausschuss hatte daraufhin einen Prüfauftrag beschlossen, doch passiert sei danach nichts mehr, so die Grünen. Wahrscheinlich wird sich nun der Krisenstab in seiner Sitzung am kommenden Dienstag das Thema vornehmen, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük. Immerhin gibt es in Witten 9360 Straßenlaternen. Und sicherlich kommen auch die 70 Ampeln auf den Prüfstand. Die Verwaltung will überlegen, ob welche darunter sind, die zumindest zeitweise abgeschaltet werden können. Sowohl bei den Laternen als auch bei den Ampeln stehe natürlich die Sicherheit der Bürger im Vordergrund, so Kücük. Um Energie zu sparen, sind 70 Prozent der Straßenleuchten mit LED-Technik ausgestattet.
Die Stadtwerke haben im Freibad Annen bereits die Temperatur im Schwimmerbecken um zwei auf 24 Grad abgesenkt. Mit 21 Grad – und damit rund fünf Grad weniger – müssen die Besucher im Nichtschwimmerbecken auskommen. In den Hallenbädern von Annen und Herbede ist das Wasser auch schon etwas kälter: 28 statt 29 Grad, zudem gehört der Warmbadetag der Vergangenheit an. Es wird sich allerdings zeigen, ob die Stadtwerke noch weitere Sparmaßnahmen ergreifen, um den Energieverbrauch zu drosseln.
Niedrigere Temperaturen in Behördenstellen des Kreises
Kühler geht es demnächst auch an den Standorten des EN-Kreises zu. In den Räumen der Nebenstelle am Schwanenmarkt, der Kfz-Zulassungsstelle (Wittener Straße) und des Jobcenters an der Holzkampstraße herrschen demnächst 20 statt 22 Grad. Gleiches gilt auch für die Kämpenschule, und das Berufskolleg an der Husemannstraße.