Witten. Das Freibad in Witten schließt schon am 14. August, einen Monat früher als geplant. Die Stadtwerke wollen Energie sparen, aber nicht nur dort.
Das Freibad in Annen schließt einen Monat früher als geplant. Der 14. August (Sonntag) ist der letzte Öffnungstag in dieser Saison. Außerdem wollen die Stadtwerke die Wassertemperatur in den zwei Hallenbädern weiter senken.
Freibad in Witten hat hohen Energieverbrauch
„Wir bedauern die frühzeitige Schließung des Freibads sehr“, sagt Andreas Schumski, Geschäftsführer des heimischen Energieversorgers. Allerdings bestehe hier das größte Einsparpotenzial. Schumski: „Das Bad verbraucht täglich so viel Gas wie ein Single-Haushalt im ganzen Jahr.“ Diese Energie benötige Witten für die kommende Heizperiode. Die Rede ist von rund 5000 Kilowattstunden.
Normalerweise ist an der Herdecker Straße erst nach der ersten oder zweiten Septemberwoche Schluss. Für den jetzt überraschend beschlossenen Zeitpunkt Mitte August spricht aus Sicht der Stadtwerke, dass in der kommenden Woche die Schulen wieder starten. Kinder und Jugendlichen stellten nun einmal den größten Anteil unter den Freibadgästen. Im August sinke nachts auch wieder die Außentemperatur. Deshalb gehe der Energieverbrauch dann noch einmal in die Höhe.
Die Geldwertkarten, mit denen einige Kunden den Eintritt zahlen, sind bis zu drei Jahren gültig. „Das heißt, die Gäste können sie auch noch in der nächsten Saison nutzen“, sagt Stadtwerkesprecher Mathias Kukla.
Öffnungszeiten der Bäder
Das Hallenbad in Herbede hat bis zum letzter Ferientag am 9. August zu folgenden Zeiten geöffnet: Samstag und Sonntag jeweils von 8 bis 18 Uhr, Montag von 6.30 bis 21.30 Uhr und Dienstag von 6.30 bis 17 Uhr.
Ab Mittwoch, 10. August, gelten folgende Öffnungszeiten: montags: 6.30 bis 21.30 Uhr, dienstags, mittwochs und freitags: 6.30 bis 8 Uhr und von 13.30 Uhr bis 17 Uhr, donnerstags: 13.30 Uhr bis 17 Uhr, samstags und sonntags jeweils von 8 bis 18 Uhr.
Das Freibad in Annen hat bis einschließlich 14. August täglich von 6.30 bis 20 Uhr geöffnet.
Beim Energiesparen ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Stadtwerke wollen auch die Wassertemperatur in den beiden Hallenbädern Annen und Herbede weiter senken, von 27 Grad (seit Mai) auf nun 25. Der Stadtsportverband sehe keine Probleme, heißt es.
Unklar ist derzeit noch, wann das Hallenbad in Annen der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung steht. Eigentlich soll das der Fall sein, wenn das Freibad schließt. Ob sich das auch mit der vorgezogenen Schließung des Freibads vereinbaren lässt, soll jetzt mit den Vereinen besprochen werden. Sie hatten sich darauf eingestellt, das Freibad wie immer bis Mitte September uneingeschränkt nutzen zu können. Das Hallenbad in Herbede sei aber für Besucher geöffnet, so Stadtwerke-Sprecher Kukla.
Wittener Stadtwerke geben weitere Energiesparmaßnahmen bekannt
Das Unternehmen hat am Freitag weitere Sparmaßnahmen bekanntgegeben, eine Folge der explodierenden Energiekosten durch die stark gedrosselten Gaslieferungen aus Russland. „Die Stadtwerke nehmen mit diesem Maßnahmenpaket ihre Vorbildfunktion ernst“, sagt Chef Andreas Schumski.
Die rund 200 Beschäftigten in der Verwaltung müssen sich mit Beginn der Heizperiode auf kühlere Räume einstellen. Im Stadtwerkehaus an der Westfalenstraße und in dem Kundenbüro am Rathaus herrschen künftig 20 statt 22 Grad. Dort wird auch die Temperatur des warmen Wassers abgesenkt. Außerdem schaltet der Versorger die nächtliche Beleuchtung an seinen Gebäuden ab. Dazu gehört auch die Leuchtschrift am Kundencenter neben dem Rathaus.
Heimischer Versorger bietet Energiespar-Sprechstunde an
Bei allen Maßnahmen gehe es weniger um finanzielle Ersparnisse, betont Sprecher Mathias Kukla. „In erster Linie wollen wir den Energieverbrauch senken.“ Um auch den Bürgern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, etwa wenn es um eine Erhöhung der monatlichen Abschläge und Zahlungsweisen geht, bietet das Kundencenter ab Mitte August eine Energiespar-Sprechstunde an.