Witten. Im Juni waren in Witten 42 Menschen weniger arbeitslos als noch im Mai. Arbeitsmarkt profitiert von den Lockerungen der Corona-Beschränkungen.

Auch in Witten und dem EN-Kreis erholt sich der Arbeitsmarkt langsam von den Folgen der Corona-Pandemie. Im Juni ging die saisontypische Belebung weiter, wenn auch etwas abgeschwächt. In Witten sind aktuell 4426 Menschen ohne Job, 42 weniger als im Vormonat.

Die Arbeitslosenquote für die Geschäftsstelle Witten, zu der auch Wetter und Herdecke zählen, verbesserte sich um 0,1 Punkte auf aktuell 7,3 Prozent – das entspricht insgesamt 5723 Arbeitslosen in den drei Städten. Zum Vergleich: Im Juni 2019 – also vor Corona – waren es 1284 Arbeitslose weniger. Die Quote lag damals bei 5,7 Prozent.

Arbeitsagentur sieht „erste Schritte der Erholung“

Im gesamten EN-Kreis waren im Juni 97 Menschen (- 0,8 Prozent) weniger arbeitslos als im Vormonat. Insgesamt sind laut Statistik der Arbeitsagentur derzeit 11.710 Männer und Frauen im Kreis ohne Job. Die Arbeitslosenquote sank ebenfalls um 0,1 Punkte auf 6,7 Prozent. Zählt man allerdings auch Menschen hinzu, die derzeit etwa in einer Weiterbildungsmaßnahme stecken oder krank gemeldet sind, dann kommt man auf 16.162 Männer und Frauen ohne Einkommen.

Dennoch sieht die Arbeitsagentur nun „die ersten Schritte der Erholung“ von der Pandemie. „Die stark zurückgehende Kurzarbeit und die Belebung der Kräftenachfrage zeigen, dass der heimische Arbeitsmarkt intakt und stabil, ja sogar wieder aufnahmefähig ist“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen.

Unternehmen suchen wieder mehr Personal

Unternehmen meldeten der Agentur im Juni 469 neue Stellen – 3,1 Prozent mehr als im laut Arbeitsagentur bereits guten Mai. Und rund die Hälfte mehr als im Vorjahresmonat, der allerdings stark von Corona geprägt war. Die aktuellen Lockerungen hätten sich hier sofort bemerkbar gemacht und böten weiteres Potenzial, so die Agentur.

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Insgesamt, so die Gesamteinschätzung von Heck, profitiere der Arbeitsmarkt im Kreis von verschiedenen günstigen Faktoren, die zusammenkommen: saisonale Belebung, weitere Öffnungen und Lockerungen der Pandemiebestimmungen, nachlassende Kurzarbeit und optimistischere Erwartungen der Unternehmen. Das seien gute Rahmenbedingungen für den Moment. Man sehe aber auch den zu erwartenden dämpfenden Einfluss der bevorstehenden Hauptferienzeit.

Weiterhin Sorge bereitet zudem die Situation der Langzeitarbeitslosen. Im Vergleich zu Mai sank deren Zahl im Kreis zwar um ein Prozent auf 4848 Männer und Frauen, die länger als ein Jahr ohne Arbeit waren. Das sind fast 1300 mehr als vor zwölf Monaten – und 1869 Menschen mehr als im Juni 2019. Damals galten 2979 Männer und Frauen als langzeitarbeitslos. Aktuell machen sie über 41 Prozent aller Arbeitslosen aus.