Witten. Die im März eingesetzte Frühjahrsbelebung hat sich im EN-Kreis abgeschwächt. Immer mehr Arbeitslose sind länger als ein Jahr ohne Job.
Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt im EN-Kreis konnte ihr Niveau vom März nicht halten. Laut Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Ennepe-Ruhr-Kreis im April nur um 0,7 Prozent bzw. um 82 auf 12.092 zurückgegangen. Witten verzeichnet unter den EN-Städten allerdings den deutlichsten Rückgang: Die Zahl sinkt um 64 auf 4501.
Die aktuelle Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im EN-Kreis war laut Agentur für Arbeit im April zweigeteilt. In Witten, Ennepetal (-30 auf 1152), Wetter (-15 auf 770), Gevelsberg (-7 auf 1125) und Breckerfeld (-5 auf 192) war die Erwerbslosigkeit demnach rückläufig. Steigende Arbeitslosenzahlen gab es in Herdecke (+5 auf 651), Hattingen (+10 auf 1794), Schwelm (+12 auf 1318) und Sprockhövel (+12 auf 589).
Im Vergleich zum Vorjahr mehr Arbeitslose im April
„Der nochmals verlängerte Lockdown und die Osterferien haben die Frühjahrsbelebung abgeschwächt und das Sinken der Arbeitslosigkeit auf dem heimischen Arbeitsmarkt deutlich gebremst“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. Im Vergleich zum April des Vorjahres ist die Arbeitslosigkeit in den EN-Städten aktuell durchschnittlich um 9,7 Prozent höher.
Die Arbeitsagentur betreute im April dieses Jahres 4.920 Personen (134 oder 2,7 Prozent weniger als im Vormonat), 7.172 wurden durch das Jobcenter des EN-Kreises betreut (52 oder 0,7 Prozent mehr). Während sich die Lage bei jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren entspannte (-2,9 Prozent auf 954), erhöhte sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen weiter (+3,7 Prozent auf 4.922). Bei den übrigen Zielgruppen waren die Veränderungen mit kleinen Rückgängen tendenziell günstiger.
Verhaltener Optimismus für Mai
„Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen arbeitslos gemeldeten ist im Kreis auf 40,7 Prozent weiter gestiegen“, so Katja Heck. Positiv bewertet sie hingegen die steigende Kräftenachfrage. Laut Agentur für Arbeit ist die Zahl der gemeldeten Stellen im EN-Kreis leicht angestiegen: Gegenüber dem Vormonat erhöhte sie sich um 36 oder 11,4 Prozent auf 353. Gegenüber dem ersten Pandemiemonat April 2020 gibt es mit einem Plus von 177 Stellen sogar eine Verdopplung.
Katja Heck: „Vor einem Jahr hatten wir mit Beginn der Pandemie einen sprunghaften Anstieg der Kurzarbeit und auch der Arbeitslosigkeit. Jetzt hat sich die Situation bei den meisten Unternehmen entspannt, was man an der leicht steigenden Kräftenachfrage und nur noch vereinzelten Neuanzeigen bei der Kurzarbeit erkennt. Ich bin verhalten optimistisch für den Mai.“