Witten. Die Corona-Krise lässt die Arbeitslosenzahlen in Witten weiter auf nun 4431 steigen. Auswirkungen der Pandemie schwächen sich aber langsam ab.
Der Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis steht auch dreieinhalb Monate nach Beginn der Corona-Pandemie im Zeichen der Krise. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Juni aber weniger stark als in den letzten Monaten. Im EN-Kreis waren zuletzt 12.083 Menschen ohne Job, 369 mehr als im Mai. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von sieben Prozent (Juni 2019: 5,4 Prozent).
In Witten sind nun 4431 Menschen arbeitslos gemeldet, 163 mehr als im Mai. Im gesamten Bereich der Geschäftsstelle Witten, zu der auch Wetter und Herdecke gehören, hatten im Juni 5.767 Menschen keine Arbeitstelle. Das waren 1.328 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr – eine Steigerung von fast 30 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag hier bei 7,4 Prozent (Juni 2019: 5,7 Prozent).
Weniger Menschen melden sich neu arbeitslos
„Die Auswirkungen der Corona-Pandemiemaßnahmen auf den Arbeitsmarkt im Ennepe Ruhr-Kreis haben sich abgeschwächt“, sagt Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. Zwar gab es einen saisonuntypischen vierten Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Folge, doch würden sich nun weniger Menschen neu arbeitslos melden. „Doch weiterhin finden nur wenige Arbeitslose eine neue Beschäftigung“, so Heck.
Das liegt auch an einer gesunkenen Anzahl an angebotenen Stellen. So gab es im Juni 688 offene Stellen – 393 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar sind bei der Arbeitsagentur 910 Arbeitsstellen eingegangen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 662.
„Kurzarbeit dürfte ihren Höhepunkt erreicht haben“
Die Kurzarbeit dürfte aber ihren Höhepunkt bereits erreicht haben, schätzt Heck. „Jetzt geht es nicht mehr um die Masse der Anzeigen, sondern um die schnelle und zuverlässige Abrechnung und Auszahlung“, so die Agenturchefin. Im Juni meldeten 49 weitere Unternehmen Arbeitsausfälle für bis zu 714 Personen an. Insgesamt sind damit im Kreis seit dem Beginn des Shutdowns fast 3.300 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für 44.600 potenziell betroffene Arbeitnehmer eingegangen. Wie viele Betriebe mit welcher Zahl an Beschäftigten Kurzarbeit durchgeführt haben, werde die Agentur aber erst im übernächsten Monat wissen.
„Von Normalität am Arbeitsmarkt sind wir noch weit entfernt“, bilanziert Heck. Saisonal wäre es üblich, dass die Arbeitslosigkeit im Juni abnimmt. Zusätzlich hat nun die Hauptferienzeit begonnen. Kurzfristig sei daher leider nicht mit positiven Nachrichten vom Arbeitsmarkt zu rechnen.
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