Witten. Nicht nur den Bäumen geht es schlecht. Viele Tafeln, die auf Lärche und Weißdorn hinweisen, sind kaputt. Was ist da los am Hohenstein in Witten?

Der Hohenstein gehört zu den beliebtesten Ausflugsgebieten in Witten. Aus der ganzen Umgebung strömen die Menschen herbei, um durch den Wald zu laufen, den Spielplatz oder die Wiese zu nutzen – wie zuletzt bei dem traumhaften Wetter am Sonntag (9.5.). In keinem schönen Zustand präsentiert sich allerdings das, was uns am Wegesrand Lärche, Weißdorn und Douglasie näher bringen soll.

Pfähle mit Hinweistafeln in Witten stehen schief oder sind ganz herausgerissen

In der Pandemie sind besonders viele Spaziergänger im Wald auf dem Hohenstein in Witten unterwegs.
In der Pandemie sind besonders viele Spaziergänger im Wald auf dem Hohenstein in Witten unterwegs. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Menschen, die sich um die Natur und das Verständnis der Menschen für sie verdient machen, haben vor etwa zehn Jahren Hinweisschilder aufgestellt, die die einzelnen Bäume erklären. In diesem Falle waren es Mitarbeiter des Betriebsamts. Zu sehen sind sie vor allem auf dem breiten Pfad am Wildgehege und Lehrbienenstand vorbei. Allerdings bleibt kaum noch ein Spaziergänger davor stehen. Wie auch.

Die Pfähle, auf denen das Schild oben wie ein Holzbilderrahmen montiert ist, liegen auf dem Boden, stehen schief, sind an einen Baum gelehnt oder fehlen in den eisernen Verankerungen in der Erde gänzlich. Auch eine Tafel mit einem größeren Motiv ist umgekippt oder herausgerissen worden. Und das Glas des einzigen Schildes, dessen Pflock noch einigermaßen geradesteht, ist gesprungen.

Stadt Witten macht wenig Hoffnung auf eine baldige Instandsetzung

Die mit rund 5000 Euro bezifferten Schäden auf dem einst gut ausgeschilderten Weg gehen laut Stadt größtenteils auf Vandalismus zurück. Stadtförster Klaus Peter spricht von einem „schleichenden Prozess“. Erst vor ungefähr zwei Wochen seien auch die beiden Tafeln am Lehrbienenstand beschädigt worden. Man werde sie einsammeln. Doch mit einer Reparatur durch die Schreinerei des Betriebsamtes ist vorerst offenbar nicht zu rechnen.

„Wie so oft ist auch hier Personal und Geld knapp. Die Schilder müssten in der Schreinerei bearbeitet bzw. neu erstellt werden. Die Kollegen haben aber derzeit Aufgaben, die dringlicher sind“, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Das nüchterne Fazit. „Aktuell können wir leider nicht absehen, wann wir die Schilder erneuern könnten.“ Die Rede ist von insgesamt rund 20 Tafeln. Pro Stück koste deren Instandsetzung um die 250 Euro, mit Material und Arbeitsstunden.

Zumindest die Wege selbst sind auf dem Hohenstein in Witten in Ordnung

Nun, zumindest die Wege selbst sind in einem ganz guten Zustand. Allerdings wären die sachkundigen Erläuterungen nach Meinung von Beobachtern gerade in der Pandemie-Zeit eine gute Ergänzung bei dem ein oder anderen Familienausflug gewesen. Zumal der Biologie- oder Sachkundeunterricht in der Schule so oft ausgefallen ist. Und wo doch schon der Streichelzoo dicht ist. Immerhin: Dammwild und Wildschweine können in ihren Gehegen noch bestaunt werden. Und die Bäume, denen es noch gut geht, ja auch.