Witten. Morgens war es zwar schon warm. Doch nachmittags zeigt sich der Supersonntag in Witten erst von seiner ganzen schönen Seite. Was draußen los ist.
Bei Temperaturen von bis zu 30 Grad hält der Super-Sonntag in Witten, was uns die Wetterfrösche versprochen haben. In den Naherholungsgebieten ist viel los. Die Masse an Ausflüglern verteilt sich aber und weder Parks noch Ruhr oder Muttental sind hoffnungslos überlaufen. Aber natürlich herrscht, auch am Kemnader See oder Hohenstein, Hochbetrieb.
Die meiste Ruhe finden die Menschen an diesem Sonntag in der Innenstadt in Witten
Menschen, die Schatten und Ruhe suchen, sind wie im Hochsommer bei so einem tollen Wetter am besten in der Innenstadt aufgehoben. Die Altbaufluchten mit ihren engen Straßen bieten jede Menge Schatten und auch in der Fußgängerzone findet man ein lauschiges Plätzchen. Und da die Außengastronomie immer noch dicht ist, herrscht sowieso tote Hose. Aber Achtung.
Wer sein Eis zum Mitnehmen in der maskenpflichtigen Zone schleckt – und das tun die meisten schon aus Unwissenheit –, riskiert selbst bei diesem traumhaften Wetter ein Knöllchen. Dann könnten zwei Kugel im Hörnchen schnell ein ganz, ganz teures Vergnügen werden. Aber wer denkt heute schon an Corona?
Zumindest im Lutherpark sind Maskenträger an diesem Tag eher die Ausnahme, obwohl auch Erwachsene Spielplatz, Bänke und Wiese bevölkern. Na ja, sind wahrscheinlich alles Hausgemeinschaften. Zwei junge Frauen haben es sich etwas abseits auf einer Decke bequem gemacht. „Total angenehm“, sagt eine von ihnen. Stimmt, und damit’s nicht zu warm wird, weht ein kräftiger Wind. Aber Vorsicht: Die helle Haut ist nicht eingecremt und die Sonne schon richtig stark.
Höchste Zeit, um endlich anzugrillen. Das tun an diesem Tag natürlich etliche und auch bei den Limmers im Kleingarten am Sonnenschein-Grabeland läuft der Grill schon heiß. Gleich gibt’s Lamm und Rindersteaks. Schließlich kommt die erwachsene Tochter nicht jeden Tag. Aber heute ist ja Muttertag.
Brigitte Limmer ist froh, dass jetzt alles vorbereitet ist. Macht sich ja nicht von alleine: Terrasse säubern, Stühle beziehen und raustragen… Sie guckt aufs Thermometer („30 Grad im Schatten“) und seufzt erleichtert. Endlich die Beine ausstrecken! Pause, Pause von diesem endlos langen Corona-Winter und von einem April, der wie ein Februar daherkam.
Gleich hinterm Gartenzaun tummeln sich Radler und Spaziergänger auf dem Rheinischen Esel. Dort herrscht genauso wie auf dem Ruhrtalradweg Hochbetrieb. Zum Glück liegen die Inzidenzwerte wieder unter 150, was freie Fahrt für die „Hardenstein“ bedeutet. Auf beiden Seiten des Ufers bilden sich Schlangen. 15 Radfahrer dürfen an Bord. „Wir haben heute noch nicht einmal fünf Minuten Pause gemacht“, sagt Petra von der Ruhrtalfähre.
Rainer und Waltraud radeln 60 Kilometer, von „Ruhr zu Ruhr“, das Auto steht in Hattingen. Klar sei an so einem Tag viel Betrieb, sagen die beiden, die auch in der Woche fahren könnte. „Aber worauf sollen wir warten?“ Stimmt, am Dienstag soll der Sommer ja schon wieder vorbei sein.