Witten. . Auf dem Hohenstein wird nun geschraubt: Die Wittener Jägerschaft bietet Vogelhäuschen, Fledermaushotels und Insektenhotels zum Selberbauen an.
„Die Jäger sind ja nicht nur Jäger, sondern auch Naturschützer“, macht Bernd-Dieter Epp deutlich. Das Zitat des Geschäftsführers der Wittener Jägerschaft könnte symbolisch für die Nistkastenaktion stehen, zu der die Wittener Jagdgemeinde vom Hohenstein am Sonntag einlud. Trotz des Dauerregens fanden zahlreiche Besucher den Weg in die Waldschule, um selbst einen Nistkasten zusammenzubauen oder sich über das aktuelle Geschehen zu informieren.
Neben dem altbekannten Vogelhäuschen bot die Jägerschaft auch ein „Fledermaushotel“ sowie ein „Insektenhotel“ an – jeweils in Bausätzen, „um gemeinschaftlich handwerklich aktiv zu werden. Das kann ja auch Spaß machen“, findet Oliver Theißen, erster Vorsitzender der Wittener Jägerschaft.
Vor allem Großeltern sind mit ihren Enkeln gekommen, um zu schrauben. Der Bausatz fürs solide Holz-Vogelhaus kostet 15 Euro, für eine Fledermaus- oder Insektenbehausung 20 Euro. Eine Vampirquartier sieht schmaler aus als ein Vogelhaus, ein Insektenhotel besteht aus verschiedenen Rundhölzern oder kleinen Klötzen.
„Sinn der Bausätze ist es, den Artenschutz voranzutreiben“, sagt Oliver Theißen. „Die heimischen Singvögel sind durch Elstern und Katzen, die die Nester in der Brutphase ausrauben, zusehens bedroht. Da können wir in Form von sicheren Nistkästen der Natur schon etwas Abhilfe leisten und unterstützend einwirken.“
Doch nicht nur die heimischen Vögel, auch Fledermäuse haben Schwierigkeiten, sich einen geeigneten Nistplatz einzurichten. Das liegt vor allem daran, „dass es kaum noch verlassene Häuser gibt, in denen sich die Fledermäuse wohl fühlen. Auch werden abgestorbene Bäume meist aus den Wäldern abtransportiert, die ebenfalls ein perfektes zu Hause für Fledermäuse wären“, bedauert Theißen.
Kooperation mit Lebenshilfe
Bei der Nistkastenaktion ist die Jägerschaft eine Kooperation mit der Lebenshilfe eingegangen. „Wir hätten den Bausatz vielleicht woanders für ein paar Euro weniger anfertigen lassen können, jedoch war es uns wichtig, mit Partnern aus der Region zusammenzuarbeiten“, erklärt Theißen. Die Bausätze wurden von der Werkstatt für Menschen mit Behinderung zugeschnitten und mit Bohrlöchern versehen. „So können auch Leute, die handwerklich nicht so begabt sind, einen Nistkasten innerhalb weniger Minuten zusammenzubauen.“
>> So kommt man an die Nistkästen
An jedem ersten Sonntag im Monat, von Mai bis September, ist die Wittener Waldschule am Hohenstein für Besucher von 10 bis etwa 16 Uhr geöffnet.
Interessierte können die drei verschiedenen Bausätze an diesen Terminen in der Waldschule erwerben und die Kästen bei Bedarf auch direkt vor Ort zusammenbauen.