Witten. 21 Todesfälle wegen Corona zählt Witten aktuell - viermal so viele wie Anfang des Monats. Besonders viele Opfer gibt es in Altenheimen.
Noch ist der Dezember nicht zu Ende. Doch schon jetzt steht fest: Auch im Laufe dieses Monats sind die Todeszahlen im EN-Kreis und in Witten erneut stark angestiegen. Bis Montag (28.12.) sind 131 Menschen aus dem Kreis an oder unter Beteiligung einer Corona-Infektion verstorben. Anfang des Monats waren es 70 Todesfälle.
In Witten sind die Zahlen sogar regelrecht explodiert: Fünf Tote hatte die Stadt bis zum 1. Dezember zu beklagen. Jetzt sind es bereits 21. Das ist eine Vervierfachung binnen vier Wochen.
Bereits im November hatten sich die Zahlen im EN-Kreis mehr als verdoppelt
Bereits im November hatte sich die Zahl der Verstorbenen im Kreis sprunghaft erhöht - von 30 auf 70. Einen erheblichen Anteil daran hatten die großen Ausbrüche in zwei Herdecker Seniorenheimen mit insgesamt 26 Toten.
Auch im Dezember vermeldet der Kreis immer wieder Todesfälle in betroffenen Heimen. So war etwa eine 87-jährige Bewohnerin des Hattinger Altenheims St. Josef, die am Samstag verstorben ist, bereits der 14. Todesfall in diesem Heim in der Nachbarstadt.
Witten war bis in den Dezember von größeren Corona-Ausbrüchen in Altenheimen verschont geblieben
Und auch für Witten, dessen Seniorenzentren bis vor Kurzem noch von größeren Ausbrüchen verschont geblieben waren, meldet das Kreisgesundheitsamt nun fast täglich verstorbene Bewohner. Von den 16 neuen Todesfällen im Dezember lebten elf zuvor in einem Heim in der Ruhrstadt.
Sie verteilen sich auf die Feierabendhäuser (sechs Tote), das Awo-Altenzentrum Egge (2), das Betreute Wohnen des Pflegedienstes Chelonia (2) und die Seniorenresidenz Breddegarten (1).
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In insgesamt neun Einrichtungen in Witten ist der Kreis derzeit wegen bestätigten Corona-Infektionen oder Verdachtsfällen aktiv. Besonders brenzlig ist die Lage weiterhin in den Feierabendhäusern. Am 9. Dezember war hier ein größerer Ausbruch bekannt geworden.
73 Corona-Infektionen in den Feierabendhäusern, bislang sechs tote Bewohner
Zunächst war bei 15 Bewohnern einer Wohngruppe und bei sieben Mitarbeitern eine Infektion mit dem Virus Sars-Cov-2 nachgewiesen worden. Aktuell sind es dort nun aber schon 73 Fälle: 52 Bewohner und 21 Mitarbeiter wurden positiv getestet, wie der Kreis am Montag mitteilte. Sechs Senioren sind hier bislang an den Folgen der Krankheit gestorben. Sie waren 72, 80, 82, 83, 92 und 96 Jahre alt.
Zwei Seniorinnen (79 und 86) aus dem Betreuten Wohnen des Ambulanten Pflegedienstes Chelonia sind in der vergangenen Woche ebenfalls verstorben. Der Pflegedienst zählt aktuell sieben infizierte Senioren und fünf Mitarbeiter.
Ebenfalls zwei Tote gab es im Dezember auch im Awo-Altenzentrum Egge. Dort starb am vergangenen Samstag ein 93-jähriger Mann. Zuvor war bereits eine 83-jährige Bewohnerin des Heimes im Krankenhaus verstorben.
Lutherhaus Bommern: Viele Infizierte, aber keine Todesfälle
Im Lutherhaus in Bommer ist aktuell bei 28 Bewohnern und elf Mitarbeitern das Virus nachgewiesen worden. Todesfälle hat das Heim bislang aber nicht zu beklagen. Am Sonntag vermeldete der Kreis irrtümlicherweise, dass ein 95-jähriger Bewohner verstorben sei. Der Covid-Patient war jedoch lediglich in ein anderes Krankenhaus verlegt worden.
Viele Corona-Fälle zählt zudem das Seniorenhaus Witten-Stockum. Zehn Bewohner und elf Mitarbeiter erhielten nach einem Abstrich einen positiven Laborbefund.
Fünf Infektionen in Haus Buschey - große Testaktion am Dienstag geplant
In Haus Buschey sind bislang fünf Infektionen bei Bewohnern bestätigt. Am Dienstag (29.12.) werde ein mobiles Team sämtliche Bewohner und Mitarbeiter des Hauses testen, so eine Kreissprecherin.
In den betroffenen Häusern führt der Kreis einmal in der Woche eine solche "Einrichtungsdiagnostik" durch, bis der Ausbruch beendet ist.
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