Witten. Einen größeren Corona-Ausbruch gibt es in den Feierabendhäusern in Witten. Wie viele Bewohner und Mitarbeiter sind in dem Altenheim betroffen?

Im Wittener „Altenzentrum am Schwesternpark Feierabendhäuser“ sind 15 Bewohner und sieben Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Das teilt der EN-Kreis mit, nachdem nach einem positiven Befund das ganze Heim getestet wurde. Alle Bewohner und Mitarbeiter werden nun wöchentlich getestet.

Zwei Bewohner hätten noch hohes Fieber, teilte Altenzentrum-Leiter Andreas Vincke am Mittwoch auf Nachfrage mit. Den anderen Betroffenen gehe es „gut bis befriedigend“. Nur eine Bewohnerin sei im Krankenhaus. Die infizierten Senioren sind 80 bis 93 Jahre alt.

Leiter der Feierabendhäuser Witten: Virus kam über einen Besucher ins Haus

Die betroffene Wohngruppe steht unter strengster Quarantäne. Von 16 Bewohnern hätten sich 15 angesteckt, so Vincke. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sei das Virus durch einen Besucher ins Haus gelangt.

Corona wirft einen Schatten auf die so schön beleuchteten Feierabendhäuser in Witten.
Corona wirft einen Schatten auf die so schön beleuchteten Feierabendhäuser in Witten. © Andreas Vincke

Dennoch ist der 56-Jährige nun gegen ein komplettes Besuchsverbot in den Feierabendhäusern. „Es ist wichtig, dass die Häuser auf sind und Angehörige reinkönnen.“ Unter den insgesamt 111 Bewohnern und 163 Mitarbeitern werde weiter getestet, hier gibt es die gründlichen PCR-Tests.

Schnelltests bei 190 bis 230 Heimgästen pro Woche in Witten „unrealistisch“

Zeigten Bewohner oder Pflegekräfte Erkältungssymptome, werde auch ein Schnelltest gemacht. Diese seien bei Besuchern dagegen ein Ding der Unmöglichkeit. „Bei 190 bis 230 Gästen pro Woche und einem Zeitaufwand von 25 Minuten pro Test ist das unrealistisch“ sagt Vincke. Er lobt seine Mitarbeiter, „die alle zusammenhalten“ und die gute Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt. Und ärgert sich über die Politik, für die die Corona-Thematik in den Altenheimen mit Verweis auf die Schnelltests erledigt sei.

Das Gesundheitsamt ist derweil auch im Evangelischen Krankenhaus in Witten weiterhin tätig. Dort wurden mittlerweile sieben Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Auch in einer Dialysepraxis in Hattingen ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Dort wurden 16 Patienten und mehrere Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet, weitere Patienten stehen unter Quarantäne. Wie der EN-Kreis am Dienstagmittag mitteilte, muss die Praxis vorübergehend geschlossen bleiben.

Inzidenzwert im Kreis bei 149,64

Aktuell (Dienstag auf Mittwoch) sind im EN-Kreis 662 Personen mit Corona infiziert, 178 von ihnen wohnen in Witten. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner, liegt im Kreis bei 149,64 (Vortag 148,71). In Witten ist der Wert gesunken, und zwar von 136,74 am Dienstag auf nunmehr 132,69.

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In einigen Städten sind einzelne Schüler oder Lehrer positiv getestet worden. Logische Folge: Distanzunterricht für einzelne Schüler oder Klassen. Ähnlich stellt sich das Ausbruchsgeschehen in den Kindertagesstätten dar. Hier sind einzelne Gruppen oder auch ganze Einrichtungen geschlossen.

Folgende Schulen und Kitas in Witten sind aktuell noch betroffen: Baedekerschule, Freiligrathschule, die Realschulen Adolf-Reichwein, Helene-Lohmann und Otto-Schott, die Holzkampgesamtschule, das Albert-Martmöller-Gymnasium, das Berufskolleg des EN-Kreises und als Kita das Matthias-Claudius-Haus des Diakoniewerks Ruhr an der Pferdebachstraße.

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