Witten. Die Wittener Kliniken erhalten kein Geld für die Corona-Prämie. Dennoch gehen die Beschäftigten in beiden Häusern nicht leer aus. Wie das geht.
Viel ist im Laufe des Jahres in der Öffentlichkeit über die Zahlung einer Corona-Prämie an Pflegepersonal diskutiert worden. Bundes- und Landesregierung haben schließlich die Auszahlung eines sogenannten Pflegebonus beschlossen. Dieser werde aber nur an wenige Krankenhäuser ausgezahlt , heißt es in einer Mitteilung der St.-Elisabeth-Gruppe, zu der auch das Marien-Hospital Witten gehört.
Bundesweit stellen die gesetzlichen und privaten Kassen 100 Millionen Euro für die Krankenhäuser bereit. Bestimmt ist die steuerfreie Zuzahlung für Schwestern und Pfleger, die seit Ausbruch der Pandemie mit der Versorgung von Covid-19-Patienten beschäftigt sind. Bis zu 1000 Euro pro Mitarbeiter sind vorgesehen.
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Die Wittener Kliniken werden bei der Ausschüttung aber nicht berücksichtigt. Denn die Landesregierung sieht als Voraussetzung für die Auszahlung der Prämie unter anderem eine bestimmte Anzahl behandelter Covid-19-Patienten im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Mai vor. Konkret müssen Krankenhäuser mit unter 500 Betten bis zum 31. Mai mindestens 20 Corona-Patienten behandelt haben. Bei Kliniken mit mehr als 500 Betten sind es 50 Patienten.
EvK Witten hat bis 31. Mai 16 Covid-19-Patienten behandelt
Im Evangelischen Krankenhaus (EvK) mit seinen rund 300 Betten waren es aber nur 16 Covid-19-Patienten, nicht die geforderten 20. Wie viele Covid-19-Patienten im Marien-Hospital behandelt wurden, teilt die Geschäftsführung nicht mit.
Die St.-Elisabeth-Gruppe hat sich nun aber dazu entschlossen, Mitarbeitern der besonders durch die Behandlung von Corona-Patienten betroffenen Bereichen freiwillig und aus eigenen Mitteln eine Prämie auszuzahlen. Damit wolle man sich für die Leistung in den vergangenen Monaten bedanken so Geschäftsführer Theo Freitag.
Auch Reinigungskräfte und Labormitarbeiter erhalten die Prämie
Im Gegensatz zu den Plänen der Politik sollen in der St.-Elisabeth-Gruppe nicht nur Pflegekräfte, sondern auch andere Berufsgruppen von der Sonderzahlung profitieren.
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Die Corona-Prämie erhalten nach Angaben der Gruppengeschäftsführung daher die Pflege- und Reinigungskräfte auf den Intensivstationen, den speziellen Stationen für Corona-Patienten und in den Notfallambulanzen. Hinzu kommen die Mitarbeiter des gruppeneigenen Labors, in dem die Abstriche von Patienten und Mitarbeitern bearbeitet werden, sowie die Mitarbeiter des Hygiene-Managements.
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Mitarbeiter, die eine Vollzeitstelle haben, bekommen eine Bonuszahlung in Höhe von 1000 Euro. Teilzeitbeschäftigte erhalten je nach Arbeitszeit einen anteiligen Betrag.
Mitarbeiter des EvK erhalten laut neuem Tarifvertrag eine Corona-Sonderzahlung
Am Evangelischen Krankenhaus Witten wird es eine solche freiwillige Prämie nicht geben. „Die Auszahlung einer Corona-Prämie aus Eigenmitteln ist nicht vorgesehen“, sagt Brunhild Schmalz, Prokuristin der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel, zu der das Wittener EvK gehört.
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Doch auch hier werden die Mitarbeiter ein kleines finanzielles Dankeschön erhalten – und zwar im Zuge eines neuen Tarifabschlusses.
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Die Arbeitsrechtliche Kommission der Evangelischen Kirche Rheinland/Westfalen Lippe habe beschlossen, den Mitarbeitern im Dezember eine Corona-Prämie auszuzahlen, so Schmalz. Diese staffelt sich von 300 bis 600 Euro und wird an alle Angestellten im nächsten Monat ausgezahlt.
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