Witten. Baugrundstücke sind in Witten rar. Wo die Stadt in den kommenden Jahren neuen Wohnraum schaffen will.

Die Zinsen sind niedrig – den Traum vom Eigenheim wollen sich viele deshalb mit einem Neubau erfüllen. Baukredite gibt es zu günstigen Konditionen. Doch in Witten seien die Baugrundstücke „das Nadelöhr“, sagt Klaus-Peter Nehm von der Sparkasse. Denn nur an wenigen Stellen in der Stadt ist Platz für Neubauten.

Wo sich in den kommenden Jahren etwas tun wird, sowohl für Eigenheime, als auch für Mehrfamilienhäuser. Neu sind die Pläne der Stadt für ein kleines Neubaugebiet in Durchholz. Am Standort der ehemaligen Durchholzer Schule, die 2007 geschlossen wurde, sollen in den kommenden drei bis vier Jahren rund 15 Gebäude entstehen, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer.

Grünes Licht für 48 neue Wohnungen in Uni-Nähe in Witten

Bereits vor einem Jahr hatte der Rat grünes Licht für 48 neue Wohnungen in Bebbelsdorf-Süd in Uni-Nähe gegeben. Die „Frielinghaus Projektentwicklungs- und Bauträger GmbH“ errichtet dort auf dem 7400 m² großen Gelände der alten Gärtnerei Schüren vier dreigeschossige Gebäude mit begrüntem Flachdach. Die barrierearmen Wohnungen für Singles, Studenten, WGs oder Familien sollen knapp 50 bis gut 90 Quadratmeter groß sein. Der Bau läuft bereits.

Streit gibt es derweil um Neubauten am Zaunkönigweg auf dem Sonnenschein. Ein Investor will dort rund 60 Häuser errichten – hauptsächlich Einfamilienhäuser. Unklar ist bislang, wie die rund 80 neu hinzuziehenden Familien in das neue Wohngebiet gelangen sollen. Die bisherigen Anwohner fürchten ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in den schmalen Zufahrtsstraßen. Noch gebe es keinen Bebauungsplan, sagt die Stadt.

Der Widerstand seitens aller Anwohner und Betroffenen im Umfeld sei „erheblich“, sagt Birgit Sommersdorf, Sprecherin der Bürgerinitiative „ Pro Sonnenschein“, die sich gegen die Bebauung stemmt. Die Initiative führt auch Klimaschutzaspekte ins Feld. „Die Versiegelung dieses Grundstückes in Insellage wird weitreichende Folgen auch für das Klima in Witten haben“, so Sommersdorf. Die Ackerfläche werde für den Luftaustausch insbesondere in der Innenstadt benötigt.

Neue Wohnungen entstehen auch in der Innenstadt

Neue Wohnungen sollen zudem in der Innenstadt entstehen, etwa im Zuge der Umgestaltung des Kornmarktes. Dort plant die List-Gruppe vier größere Gebäudekomplexe mit einem Mix aus Wohnen und Gewerbe. Auf dem Parkplatz an der Breite Straße will ein Investor ein Mehrgenerationenhaus mit 16 Studentenapartments und circa zehn behinderten- und seniorengerechten Wohnungen errichten. Und in dem ehemaligen Fabrikgebäude der Firma Scharfen an der Ruhrstraße entstehen 30 Lofts.

Derzeit arbeite die Stadt an einer Wohnbauflächen-Analyse, die fast fertig sei, so Stadt-Sprecher Schäfer. Mit dieser habe man systematisch nach potenziellen Bauflächen gesucht. Die Ergebnisse sollen dem neuen Rat, der im November erstmalig zusammenkommt, vorgestellt werden.

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