Witten. Die Stadt Witten hat das Verkehrsgutachten für ein geplantes Neubaugebiet am Zaunkönigweg vorgestellt. Dabei gab es auch Kritik.

. Die große Hitze konnte den Wissensdurst vieler Anwohner vom Sonnenschein nicht bremsen. Der Einladung des Planungsamtes in die Adolf-Reichwein-Realschule am Dienstagabend waren etliche Menschen gefolgt. Sie interessierten sich für das geplante Neubaugebiet im Bereich Zaunkönig- und Drosselweg. Kern der gut dreistündigen Veranstaltung war das Verkehrsgutachten, das klären sollte, wie die 80 hinzuziehenden Familien künftig ihr Zuhause ansteuern können.

Neben ersten Interessenten für die 80 Wohneinheiten in 60 Häusern – davon größtenteils Einfamilienhäuser – nutzten vor allem die Mitglieder der Bürgerinitiative „Pro Sonnenschein“ die Veranstaltung. Sie fürchten, dass die geplante Straßenführung auf dem engen Sonnenschein und in den kleinen Straßen Drossel- und Zaunkönigweg dem dann erhöhten Verkehrsaufkommen nicht gewachsen ist. Außerdem müssten Autofahrer den Radweg Rheinischer Esel überqueren.

Bauunternehmen ließ Gutachten erstellen

Der Investor, das Bauunternehmen Bonava, hatte ein Gutachten erstellen lassen. Auf Basis einer Verkehrszählung wurden nun drei mögliche Wegeführungen vorgestellt: über den Drosselweg, Zaunkönigweg oder gleich beide Straßen. Den Anwohnern behagt keine der Varianten.

Zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger kommen zur Infoveranstaltung Neubaugebiet Sonnenschein am 25.06.2019 in der Adolf-Reichwein-Realschule an der Almstraße 11 in 58455 Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger kommen zur Infoveranstaltung Neubaugebiet Sonnenschein am 25.06.2019 in der Adolf-Reichwein-Realschule an der Almstraße 11 in 58455 Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Sie plädieren für eine neue Straße, die von der Pferdebachstraße aus ins Grün gebaut wird, dort, wo Kleingartenanlage und Hauptfriedhof aufeinandertreffen. Vom neuen Wohngebiet würde man auf dem Sonnenschein dann kaum etwas mitbekommen. Planungsamtsleiter Sebastian Paulsberg verspricht, die Idee zu überdenken. „Aber eigentlich sehe ich das kritisch, eine neue Straße in die Landschaft zu setzen.“

Radfahrer werden neu gezählt

Die Stadt will ebenfalls die Situation am Rheinischen Esel überarbeiten. Paulsberg: „Wir haben dienstags den Verkehr gezählt, um einen klassischen Werktag mitzubekommen. Jetzt werden wir noch den Samstag unter die Lupe nehmen.“ Das formale Planungsverfahren für das Wohngebiet ist noch nicht eröffnet, „wir stehen noch ganz am Anfang“, so der Amtsleiter. Wichtig wird der Umgang mit Niederschlag auf dem Areal sein, an dessen Tiefpunkt ein Regenrückhaltebecken geplant ist. Das Gutachten wird auf www.witten.de veröffentlicht.