Wattenscheid. . Über Lärm, Vermüllung und „Klo im Grünen“ beklagen sich die Anwohner nun auch an der Kantstraße in Bochum-Wattenscheid. Im Namen der Nachbarschaft hat ein Anwohner in einem Brief an Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz die Problematik zusammengefasst. Die Stadt hatte angekündigt, die Situation genauer zu untersuchen.

Einen Brief an Bochums Oberbürgermeisterin hat ein Anwohner der Kantstraße (Name der Redaktion bekannt) – auch ganz im Sinne seiner Nachbarn – verfasst. Er spreche hier für viele Bewohner, sagt er gegenüber der WAZ. Darin wird darum gebeten, dass die Stadt sich kümmern soll. Der Friede an der Kantstraße sei seit gut vier Wochen in erheblichem Maße gestört. Ins Haus Nummer 15 sind Bürger aus Bulgarien und Rumänien eingezogen. Die Problematik ist ähnlich gelagert wie an der Moltkestraße. Auch an der Kantstraße beschweren sich die Anwohner über Lärm und Vermüllung.

Im Brief an die OB Dr. Ottilie Scholz heißt es weiter: „Mein Vorschlag wäre ein runder Tisch mit Vertretern der ansässigen Firmen, Grundeigentümern, Bewohnern, Polizei und den beteiligten Ämtern. Vertreter des Hauses Nr. 15 müssten auch eingeladen werden.“ Anwohner beklagen, dass auf der Straße und auf dem Parkstreifen abends nach 22 Uhr Schrott umgeladen werde, auch sonntags. Ebenfalls überwiegend an Sonntagen würden Autos repariert, Karosserien ausgebeult, Ladeflächen für Schrottsammlungen hergerichtet. Laute Musik dröhne aus dem Haus Nr. 15, in die Einfahrten der Häuser werde uriniert, ins Gebüsch gekotet, das Klopapier dort hingeschmissen. Müll, Kloschüsseln und Lumpen würden ebenfalls im „Grünen“, etwa hinter den Bahngleisen, entsorgt.

Müllberge wurden mit Pritschenwagen entsorgt

Die Nachbarschaft Kantstraße hat mitbekommen, dass am vergangenen Donnerstag ein Polizei- und Stadteinsatz stattgefunden hat. Wie auch an der Moltkestraße. Nun sei zu hoffen, dass sich die Situation ändere, wovon allerdings bisher nicht viel zu bemerken sei, heißt es weiter. Am Sonntag darauf seien Müllberge mit einem Pritschenwagen entsorgt worden. „Ich halte die Menschen, die dort in dem Haus wohnen, sogar für Opfer. Sie leben dort zusammengepfercht mit vielen Menschen, wissen nicht, wie das System hier funktioniert und können die deutsche Sprache nicht“, so ein Anwohner. „Und ob die Kinder zur Schule gehen“, glaube man in der Siedlung dort eher nicht.

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Die Stadt habe bereits, so Sprecher Thomas Sprenger, gemeinsam mit der Polizei auf mehreren Ebenen Schritte eingeleitet. Es gelte, die berechtigten Interessen der Anwohner zu wahren, „zum anderen wollen wir uns darum kümmern, Integrationsangebote zu schaffen und mögliche kulturelle Hürden zu überwinden.“ Und: „Die Erwachsenen, die dauerhaft hier wohnen, müssen gemeldet sein. Dies überprüfen wir.“ Stadt und Polizei würden dafür Sorge tragen, dass Ruhestörung und Vermüllung beendet würden.